Der österreichische Dakar-Neuling und Malle Moto-Sieger Tobias Ebster kann nach seinem Debüt bei der härtesten Rallye der Welt einiges erzählen.
Tobias Ebster hat am Freitag seine erste Dakar beendet und bei seinem ersten Antritt so ziemlich alles erlebt, was bei der gefürchtetsten Rallye der Welt passieren kann. Der Tiroler kam auf P20 in der Motorrad-Gesamtwertung ins Ziel, er gewann die sogenannte «Malle Moto»-Wertung jener Fahrer, die ohne Assistenz auskommen und er war bester Rookie 2024. Ein Ausrufezeichen war auch P9 auf einer der Etappen.
Zwischen dem täglichen Zelt aufräumen und dem Motorradservice quälte sich der 26-jährige Zillertaler über die zwölf Etappen. Schon früh im Rennen holte er sich eine angeknackste Rippe. Die Schmerzmittel zogen ihn danach bei einem Schwächeanfall fast vom Motorrad. Mit dem Spanier Carles Falcon (45) starb auch ein Klassen-Kollege von Ebster an seinen Verletzung im Krankenhaus. All das war mehr als harter Tobak.
«Ich habe Freunde verloren und neue Freunde gewonnen», weiß Ebster. Für den Neffen von KTM-Ikone Heinz Kinigadner (63) war es definitiv nicht der letzte Antritt bei der Dakar. «A Wahnsinn, wo soll ich aufhören, wo soll ich anfangen? Es war jedenfalls die beste Zeit, die ich jemals bisher hatte!»
«Geht scho, Tobi!»
«Es war hart, und natürlich war auch ein Punkt dabei, wo ich sagen muss, ich kann nicht mehr. Ich konnte ja wegen der Verletzungen von Oktober bis zum Start der Rallye nie Motorrad fahren. Die letzten Jahre wurde einfach zu viel und zu hart gearbeitet, als dass ich jetzt alles verschieben würde. Es waren viele schlaflose Nächste dabei. Ich hatte Schmerzen – jeden Tag. Aber ich wusste, ich gebe nicht auf!»
Ebster motivierte sich oft selbst auf dem Motorrad. Das klang dann so: «Geht scho, Tobi – du packst des! Komm schon, es sind nur noch 200 km, 100 km. Du bist super unterwegs – zieh durch, gibt nicht auf!»