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Ross Branch: «Dann gehst du in der Wüste verloren»

Von Ivo Schützbach
Bei einer Rallye geht es nicht nur darum, mit Höllentempo durch unwegsames Gelände zu rasen. Eine der größten Herausforderungen sei, den richtigen Weg zu finden, sagt Weltmeister Ross Branch.

Viele Rallye-Piloten haben ihre Wurzeln im Motocross-Sport, dort haben sie die Grundlagen ihrer Motorradbeherrschung erlernt. So auch Weltmeister Ross Branch: Der Mann aus Botswana tauchte 2008 erstmals bei einem MX2-WM-Event auf, im Jahr darauf sowie noch einmal 2019 trat er in der höchsten Klasse MXGP an.

Seit 2011 ist der Afrikaner aus dem Hero-Werksteam bei Rallyes am Start, 2019 bestritt er seine erste Dakar. Seither konnte Branch sechs Etappensiege feiern und wurde 2024 Gesamtzweiter hinter Ricky Brabec (Honda).

Am 3. Januar beginnt die Rallye Dakar 2025, die zum sechsten Mal in Saudi-Arabien stattfindet, die Vorbereitungen für das größte Offroad-Rennen des Jahres sind abgeschlossen.

«Ich bin viel Motocross gefahren, war beim Joggen und Fahrradfahren», schilderte Branch beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Ich war auch ein paar Mal in Namibia und habe für die Roadbooks geübt. Das Wichtigste bei der Dakar ist die Navigation. Es gibt viele Jungs, die schnell fahren können. Aber wenn du nicht navigieren kannst, gehst du verloren und hast null Chance, die Dakar zu gewinnen. Deshalb habe ich mich in den vergangenen Jahren auf die Navigation konzentriert. Dafür habe ich jemanden, der Roadbooks für mich erstellt. Er macht diese mit Google Maps, ich gehe dann in die Wüste nach Namibia und versuche, seiner Karte zu folgen. Zum Üben brauchst du ein Land, in dem es viel Wildnis gibt – ich habe dieses Jahr fast 15.000 Kilometer in Namibia trainiert.»

Zwischen dem 3. und 17. Januar 2025 werden bei der Dakar ein Prolog und zwölf Etappen ausgetragen. Die Strecke beginnt in Bisha und erstreckt sich über rund 7700 Kilometer, davon 5100 als Sonderprüfung. Für Mensch und Maschine eine stete Gratwanderung am Limit.

«14 Tage am Stück auf dem Motorrad zu sitzen, und pro Tag 600, 800 oder 1000 Kilometer zu fahren, bekommen nicht viele Leute hin», hielt Branch fest. «Ich komme aus dem Motocross-Sport, Rallye ist etwas ganz anderes. Ich gebe jeden Tag mein Bestes, körperlich ist es aber unmöglich, jede Etappe zu gewinnen. Für die Dakar musst du auch mental herausragend stark sein. Ich war zum ersten Mal 2019 dabei, damals war das gesamte Rennen in Peru. Seither fahren wir in Saudi-Arabien, eine schöne Gegend mit sehr unterschiedlichen Landschaften. Die Menschen dort haben uns willkommen geheißen, sie genießen den Sport, der immer beliebter wird. Die Welt verändert sich, Saudi-Arabien gehört zu den Ländern, wo die Veränderungen schnell geschehen. Ich habe in den vergangenen fünf Jahren große Veränderungen dort wahrgenommen. Das Land hat sich geöffnet, Gäste sind willkommen, viele Vorschriften haben sich geändert.»

Nach zwei Jahren mit KTM und zwei mit Yamaha wird Branch seine siebte Dakar zum dritten Mal mit Hero bestreiten, deren Werksteam in Stephanskirchen nahe Rosenheim angesiedelt ist. Für 2025 wurde die neue Hero 450 Rallye einige Kilogramm abgespeckt, Branch bekam Nacho Cornejo als neuen Teamkollegen. Dritter Mann im Team ist der Duisburger Sebastian Bühler.

«Inzwischen haben wir ein richtiges Hero-Motorrad und großartige Leute, die an ihm arbeiten und es für uns entwickeln», betonte Ross. «Hero hat gesehen, dass wir gewinnen können und gibt uns maximalen Rückhalt. Das sind sehr aufregende Zeiten. Schade ist, dass sich Hersteller zurückgezogen haben (Husqvarna und GASGAS – der Autor), weil es einige gute Fahrer ohne Sitz gibt, die wir brauchen, um den Level des Sports anzuheben. Dafür stehen mit Kawasaki und Triumph neue Hersteller in den Startlöchern, was großartig für den Sport wäre. Je mehr Hersteller mitmachen, desto besser sind die Möglichkeiten für die Fahrer. Würden alle Zweiradhersteller an der Dakar teilnehmen, wäre das unglaublich.»


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