Tag 4: Stéphane Peterhansel stürmt nach vorne
Stéphane Peterhansel und David Castera (beide F) eroberten mit ihrem zweiten Rang im Mini John Cooper Works Buggy ihren zweiten Platz in der Gesamtwertung. Die beiden Spanier Carlos Sainz und Lucas Cruz kamen nach ihrem Pech am Mittwoch auf einem guten siebten Rang an. Ihre Teamkollegen Cyril Despres und Jean-Paul Cottret (beide F) erreichten als Achte das Ziel.
Die vierte Etappe führt die Teilnehmer von Arequipa nach Tacna – dort steht die Marathonetappe auf dem Programm und die Crews müssen ohne die Hilfe des Teams auskommen.
Peterhansel und Castera eröffneten in der Auto-Kategorie die vierte Prüfung und lieferten sich einen Kampf mit Nasser Al-Attiyah um den Tagessieg. Die beiden Franzosen erreichten auf Rang zwei das Ziel und halten diese Platz auch in der Gesamtwertung. «Heute steht die Marathonetappe an und deswegen mussten wir das Auto schonen. David und ich sind nicht wirklich gute Mechaniker und wir mussten deswegen noch ein bisschen mehr aufpassen», gesteht Peterhansel. «Die Strecke selbst war ganz anders als die Tage zuvor. Wir hatten ein großes Tal und viel Fesch-Fesch (Kamelgras). Wir sind froh, dass wir so weit vorne fuhren, da die Strecke später sicherlich total zerstört ist.»
Sainz und Cruz hatten gestern einen harten Tag hinter sich. Nach ihrem Unfall mussten sie auf den Racetruck warten und erreichten erst kurz nach 17 Uhr das Ziel. Im Biwak kamen sie nach einer langen Liaison gegen Mitternacht an. Das Team reparierte die gesamte Nacht über das Fahrzeug und Sainz konnte pünktlich auf die nächste Etappe gehen. Diese beendete er auf Rang sieben. «Die Klimaanlage hat leider nicht funktioniert und ich hatte das kleine Fenster auf. Allerdings sind wir den ganzen Tag im Staub der Konkurrenz gefahren. Es war kein angenehmer Tag», berichtet der Spanier.
Für Despres und Cottret war es eine spannende Prüfung und wieder bewiesen die beide ihre Hilfsbereitschaft. «Unser Tag war nicht einfach», so Cyril. «Wir haben an einem Hinterreifen Luft verloren und damit zu fahren, war nicht so leicht. Später waren wir auf einer Parallelpiste unterwegs und hinter einer Düne war eine Motorradfahrerin gestürzt, die wir fast getroffen hätten. Wir wollten ihr natürlich helfen, hatten aber auch Angst, dass Konkurrenten über die Düne kommen. Wir haben ihr geholfen und dabei einige Minuten verloren. Zudem hatten wir zwei Platten innerhalb weniger Kilometer.»
Am Freitag steht den Piloten ein langer Tag bevor bis sie wieder bei ihren Teams ankommen. Insgesamt müssen sie 714 Kilometer bewältigen davon 450 gegen die Uhr.
Auch auf der vierten Wertungsprüfung von Arequipa nach Tacna zeigten die Mini John Cooper Works Rally-Crews eine geschlossene und starke Teamleistung. Jakub `Kuba` Przygonski (PL) and Tom Colsoul (B) sicherten sich heute den dritten Rang gefolgt von Joan `Nani` Roma und Alex Haro (beide ESP). Ihre Teamkollegen Yazeed Al-Rajhi (KSA) und Timo Gottschalk (d) beendeten die vierte Etappe auf Platz sechs. Boris Garafulic (RCH) und Filipe Palmeiro (P) waren auch gut unterwegs und kamen auf Platz neun ins Ziel. Heute Abend müssen die Piloten ohne ihre Mechaniker auskommen. Während sie in Tacna übernachten, blieben die Teams in Arequipa.
Przygonski und Colsoul bleiben weiter in Schlagdistanz zur Spitze. Mit ihrem dritten Tagesrang konnten sie sich in der Gesamtwertung um eine Position verbessern und liegen nun auf Platz vier. «Das war eine lange und harte Prüfung», fasst es der Pole zusammen. «Auf der gesamten Strecke lagen große Steine – das war hart für das Auto, die Reifen und für uns. Wir haben versucht anzugreifen, aber uns sind ein paar kleine Navigationsfehler unterlaufen. Soweit wir es sagen können, ist das Fahrzeug in einer guten Verfassung. Mal sehen, was wir noch finden, wenn wir es uns genauer anschauen.»
Auch Roma und Haro setzen ihre gute Leistung fort und eroberten heute den dritten Rang in der Gesamtwertung. «Es war nicht einfach heute, viel Staub, FeschFesch und Steine. Die Strecke war schon ziemlich zerstört», berichtet der Mini JCW Rally-Pilot. «Natürlich wollten wir das Auto schonen und vor allem keine Platten bekommen. Auf dieser Strecke war das nicht so leicht. Aber wir sind zufrieden.»
Al-Rajhi und Gottschalk sind mit dem heutigen Tag nicht zufrieden, der für sie sehr ereignisreich war. Sie rutschten in der Gesamtwertung von Rang zwei auf fünf – sind aber immer noch in Schlagdistanz. «Wir hatten eine schwierige Prüfung mit vielen Problemen», so der Al Rajhi. «Wir hatten uns einmal im FeschFesch festgefahren, da Motorräder im Weg standen. Später mussten wir zwei Mal wegen Reifenschäden stoppen. Dann erwischten wir auch noch ein Motorrad, das ohne Warnung hinter einer Düne stand. Wir haben angehalten, um nachzufragen, ob alles in Ordnung ist. Das alles hat uns viel Zeit gekostet. Es war kein schöner Tag, aber die kommenden Tage werden sicher besser.»