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Nächste Herausforderung für den Audi RS Q e-tron

Von Toni Hoffmann
Zweiter Einsatz für innovativen Prototyp von Audi Sport, Wüstenrallye in den Emiraten mit anderen Anforderungen als Dakar, Julius Seebach von Audi Sport: «Zeigen, was möglich ist».

Nach seinem Debüt mit vier Etappensiegen bei der Rallye Dakar im Januar steht dem Audi RS Q e-tron die nächste Herausforderung bevor: Vom 6. bis 10. März bestreitet der innovative Wüsten-Prototyp mit elektrischem Antriebsstrang, einer Hochvoltbatterie und dem hocheffizienten Energiewandler die Abu Dhabi Desert Challenge. Das Team Audi Sport setzt beim zweiten Lauf zur FIA World Rally-Raid Championship ein Auto mit den Werksfahrern Stéphane Peterhansel/Edouard Boulanger ein.

Sieben Mal hat Stéphane Peterhansel diese Veranstaltung bereits gewonnen, die der heutige FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem 1991 unter dem ursprünglichen Namen UAE Desert Challenge ins Leben gerufen hat: 1996 war der Franzose erstmals auf dem Motorrad erfolgreich, seit 2002 errang er sechs Siegertrophäen im Auto, darunter zuletzt 2019 mit seiner Ehefrau Andrea als Copilotin. «Stéphane Peterhansel bringt speziell auch für diese Veranstaltung ein Höchstmaß an Erfahrung mit», sagt Julius Seebach, Geschäftsführer der Audi Sport GmbH und verantwortlich für den Motorsport bei Audi. «Zwei Begriffe stehen für die Dakar-Premiere von Stéphane mit Copilot Edouard Boulanger im Audi RS Q e-tron: Etappensieg und starkes Teamplay. Selbst bei Rückschlägen haben sie erstklassigen Sportsgeist bewiesen und sich ganz in den Dienst des Teams gestellt. Nun können sie in Abu Dhabi zeigen, was bei unserem zweiten Rallye-Einsatz sportlich möglich ist.»

Mit fünf Etappen in der Region Al Dhafra an der südlichen Landesgrenze zu Saudi-Arabien fällt die Rallye deutlich reduzierter aus als der Saisonauftakt neun Wochen zuvor im Nachbarland. Die täglichen Prüfungen haben zwischen 217 und 318 Kilometer Länge und summieren sich zu 1.342 Kilometern. Bei einer Gesamtdistanz der Rallye von 1.933 Kilometern inklusive Verbindungsetappen fällt der Anteil der gezeiteten Kilometer mit 69 Prozent sehr hoch aus. Trotz des kompakten Gesamtformats unterschätzt Stéphane Peterhansel diese Veranstaltung keineswegs. «Erfahrungsgemäß liegen rund 80 Prozent Streckenanteil dieser Rallye in großen Dünengebirgen, die übrigen 20 Prozent auf flacherem Sandboden ohne jegliche Pisten. Bei der Dakar gab es höchstens 60 Kilometer Dünen am Stück», sagt der Profi-Pilot Peterhansel. «Ebenso ist die Hitze jetzt höher als im Januar.»

Daraus entstehen neue Herausforderungen für Audi und seinen Einsatzpartner Q Motorsport. Zum ersten Mal muss sich der RS Q e-tron dauerhaft in Temperaturen bewähren, die bislang nicht bei der Rallye Dakar aufgetreten sind. Zum zweiten ist wärmerer Sand stets auch weicher. In Kombination mit den langen Dünenpassagen bewirkt dieser Faktor einen deutlich steigenden Energieverbrauch. «Unsere Energiesysteme haben sich im Januar sehr gut bewährt. Die Aufgaben in Abu Dhabi sind eine klare Steigerung», so Peterhansel. Ein weiterer Aspekt: Im weichen Sand bleiben die Autos leichter stecken. Bei den oftmals steilen und langen Dünenauffahrten sieht der Audi-Werksfahrer einen Vorteil im elektrischen Antrieb. «Die Dünenkuppen sind am schwierigsten: Fährt man zu langsam, verliert man Zeit oder fährt sich fest. Ist man zu schnell, riskiert man einen Sprung ins Ungewisse», so Peterhansel. «Bei konventionellen Rallyeautos muss man sich stets für einen Gang entscheiden und kann sich dabei irren. Der stufenlose Antrieb des Audi RS Q e-tron dagegen ist perfekt, ebenso das hohe Drehmoment.»

In einem weiteren wichtigen Bereich unterscheidet sich der Wettbewerb in Abu Dhabi von der Rallye Dakar deutlich: Die Navigation ist traditionell einfacher. Beifahrer Edouard Boulanger bleiben diesmal die verdeckten «Waypoint Masqué» im Roadbook erspart, die oft nur mit Tücke zu finden sind. Stattdessen sind diese virtuellen Geländemarkierungen in den Navigationshilfen des Veranstalters klar ausgewiesen. Dies heißt aber auch: Navigatorische Qualitäten, wie sie einen versierten Beifahrer wie Edouard Boulanger auszeichnen, machen in Abu Dhabi einen geringeren Unterschied.

Stéphane Peterhansel und Edouard Boulanger starten in jenem Audi RS Q e-tron, mit dem sie bereits im Januar unterwegs gewesen sind. Die Chassisnummer 104 ist nach der Rallye Dakar auf der arabischen Halbinsel verblieben. Zunächst folgte ein Abstecher nach Dubai. In der Event-Location „Flat 12“ traf der Rallye-Prototyp im Januar auf den frisch gebackenen Sieger der 24 Stunden von Dubai, einen Audi R8 LMS. Anschließend ging die Reise des RS Q e-tron weiter ins benachbarte Abu Dhabi. Die Zielsetzung für den zweiten Wettbewerb ist ehrgeizig. «Wir haben eine problemlose zweite Dakar-Woche erlebt, in der wir schöne Highlights setzen konnten», meint Stéphane Peterhansel. «Jetzt wollen wir versuchen, das erste Podiumsergebnis einzufahren.»

Die Fans in aller Welt dürfen sich erneut über eine umfassende Berichterstattung freuen. Nach dem großen Erfolg im Januar setzt Audi seine Inside-Show auf Facebook und audimedia.tv auch in Abu Dhabi fort. Täglich führt Moderatorin Molly Pettit durch eine Sendung mit Tageszusammenfassungen, Hintergründen und Interviews. Auf der Media-Datenbank stehen hochauflösendes Bildmaterial, Videos und MediaInfos bereit. Audi berichtet zudem auf seinen Social-Media-Kanälen Facebook, Twitter und Instagram über den zweiten Einsatz des RS Q e-tron.

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