Etappe 4: Sébastien Loeb meldet sich zurück
Am Ende 631 km langen Etappe von Al Salamiya nach Al Hofuf mit 299 Kilometer in Wertung war es an der Zeit, einen Plan für die Wüste im «Empty Quarter» zu schmieden, die den gnadenlosen Gastgeber der nächsten drei Tage dieser Dakar darstellt.
Auf der vierten Etappe donnerte der neunmalige WRC-Champion Sébastien Loeb in seinem Prodrive Hunter durch die Wüste. Der Franzose rückte durch den 24. Etappensieg seiner Dakar-Karriere auf den sechsten Gesamtrang vor. «Wir waren etwas im Staub, weil wir weit von der Spitze gestartet waren und viele Autos überholen mussten. Abgesehen davon und der Suche nach einen Wegpunkt, war es eine sehr gute Etappe», erklärte der Tagessieger Loeb, der immer noch seinen ersten Sieg beim Marathon-Klassiker wartet.
Der zweite Prodrive Hunter-Auto wird vom amtierenden Dakar-Champion Nasser Al-Attiyah gefahren. Der fünffache Gewinner aus dem benachbarten Katar nutzte die vierte Etappe, um bei der diesjährigen Rallye erstmals auf das Gesamtpodest zu gelangen. Der Vorjahressieger und Rally-Raid-Champion scheint nun sein neues Auto unter Kontrolle zu haben und kommt gerade dann in Schwung, als die Dakar in der Wüste des Empty Quarter ankommt. «Jetzt bereiten wir das Auto auf die kommenden langen Tage in den Dünen vor. Indem wir die Dinge Schritt für Schritt angehen, können wir an die Spitze gelangen», meinte Al-Attiyah.
Die Audi RS Q e-tron-Fahrer Carlos Sainz und Stéphane Peterhansel belegten auf der Etappe die Plätze vier und fünf. Das Ergebnis hält Sainz auf dem zweiten Gesamtrang, derzeit 4:29 Minuten hinter dem Spitzenreiter Yazeed Al Rajhi. Noch in der Nähe des Gesamtpodests sind der dritte Team-Audi-Sport-Pilot Mattias Ekström sowie Lucas Moraes von Toyota Gazoo Racing. Beide Fahrer bleiben in den Top 5, weniger als 20 Minuten hinter Al Rajhi. «Das war das erste Mal, dass ich den Weg geöffnet habe, und man kann diese Dinge nur lernen, indem man sie tut», sagte Moraes.
Giniel de Villiers und Guillaume de Mévius kämpften auf der vierten Etappe gegen jede Menge Staub auf der Strecke, um nach Al Hofuf an langsameren Autos vorbeizukommen. «Wir sind vom 31. Platz aus gestartet und haben, glaube ich, trotz all dem Staub 15 Autos überholt. Wir haben mit der Navigation gute Arbeit geleistet, wir haben ein paar Minuten verloren, aber nicht viel», merkte der Auftaktsieger Guillaume de Mevius an.
An einem weiteren konstanten Tag auf der Strecke fuhr Laia Sanz die 14. schnellste Zeit des Tages, was ihr nun den 17. Gesamtrang in der Ultimate-Klasse einbringt. «Es war ein toller Tag und wir hatten einen guten Rhythmus. An einigen Wegpunkten haben wir etwas Zeit verloren, aber wann immer wir in Schwierigkeiten waren, haben wir das Problem schnell behoben. Dann haben wir am Ende der Etappe angefangen zu pushen und es hat Spaß gemacht, Nani Roma (Ford) in den Dünen zu folgen», berichtete Laia Sanz.
Es war ein harter Tag in der Wüste für den 21-jährigen Seth Quintero mit seinem deutschen Beifahrer Dennis Zenz in seinem Toyota GR DKR Hilux. Mechanische Probleme kosteten den jungen Amerikaner viel Zeit und seine Chance, bei seiner Debüt-Dakar auf dem Podium zu landen.
In der Challenger-Klasse entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem Spitzenreiter Eryk Goczal und Mitch Guthrie Jr. Das Taurus T3 Max-Fahrerpaar erzielte auf der vierten Etappe erneut die beiden schnellsten Zeiten. Zurück im Biwak von Al Hofuf wurde Guthrie Jr. wegen einer Kombination aus verpasstem Wegpunkt und überhöhter Geschwindigkeit mit einer 17-minütigen Zeitstrafe belegt. Der Red Bull Off-Road Junior Team-Fahrer liegt in der Gesamtwertung 19:23 Minuten hinter Goczal, während die Zeitstrafen angefochten werden. «Es war heute eine wirklich schnelle Rennstrecke. Es war von allem etwas dabei, aber Hauptsache Vollgas. Der Navigationsbereich in der Mitte hat uns ein wenig erwischt», so Mitch Guthie.
Wieder einmal waren die drei Can-Ams von Rokas Baciuška, Austin «AJ» Jones und Chaleco López auf der Prüfung vorne. Der Bestplatzierte dieses Trios in der Gesamtwertung bleibt Jones, der 1:5:14 Stunden hinter Eryk Goczal liegt. «Heute war es hart, wahrscheinlich der härteste Navigationstag, den wir seit langem hatten. Überall waren Autos unterwegs, die nach Wegpunkten suchten. Ich denke, dass wir ehrlich gesagt ziemlich gute Arbeit geleistet haben, um damit klarzukommen», sagte Austin Jones.
Eine weitere Fahrerin, die eine Zeitstrafe erhielt, war Cristina Gutiérrez, die wegen eines verpassten Wegpunkts eine 15-Minuten-Strafe erhielt. Dadurch fiel sie auf der Etappe auf den 16. Platz zurück, einen Platz vor ihrer Taurus-Kollegin Dania Akeel. «Ich denke, das war bisher unser schlechtester Tag bei dieser Dakar. Wir haben uns am Anfang verfahren und mussten mit Zweiradantrieb durch die Dünen fahren. Außerdem hatten wir ein Problem damit, dass unsere Antenne die Wegpunkte nicht erkannte. Es war ein Tag zum Vergessen», führte Cristina Gutiérrez an.
| 46. Rallye Dakar 2024 |
|
| Ergebnis auf der 4. von 12 Prüfungen |
|
Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Diff. |
1 | Loeb/Lurquin (F/B), Hunter | 2:36:02 |
2 | Al-Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyoyta | + 1:08 |
3 | Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Hunter | + 1:22 |
4 | Sainz/Cruz (E), Audi | + 4:38 |
5 | De Mevius/Panseri (BF), Toyota | + 5:21 |
6 | Peterhansel/Boulanger (F), Audi | + 5;59 |
7 | Serradori/Minaudier (F), Century | + 6:56 |
8 | Zala/Fiuza (LT/P), Mini | + 7:38 |
9 | Vitse/Lefebrvre (F) Optimus | + 7:52 |
10 | Prokop/Chytka (CZ), Ford | + 8:05 |
| 46. Rallye Dakar 2024 |
|
| Ergebnis nach der 4. von 12 Prüfungen |
|
Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Diff. |
1 | Al-Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyoyta | 15:44:38 |
2 | Sainz/Cruz (E), Audi | + 4:19 |
3 | Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Hunter | + 11:03 |
4 | Ekström/Bergqvist (S), Audi | + 17:42 |
5 | Moraes/Monleon (BZ/E), Toyota | + 19:31 |
6 | Loeb/Lurquin (F/B), Hunter | + 23:50 |
7 | Serradori/Minaudier (F), Century | + 24:20 |
8 | Peterhansel/Boulanger (F), Audi | + 26:56 |
9 | Zala/Fiuza (LT/P), Mini | + 32:42 |
10 | De Mevius/Panseri (B/F), Toyota | + 38:43 |