Dakar: Unfall warf Schott weit zurück
Das Team Schott/Schmidt bei der 38. Rallye Dakar
Und wieder spielte das Wetter nicht mit und so musste die zweite Wertungsprüfung schon vor der Abfahrt des ersten Teilnehmers aus dem Biwak wieder verkürzt werden. Aber auch das half Stephan Schott und Holm Schmidt nicht, denn in Sichtweite des neuen Prüfungszieles ließ ein Unfall den Mini mit der Startnummer 331 für Stunden im Nirgendwo verweilen.
Die 38. Ausgabe der Dakar steht unter keinem guten Stern. Nach zwei ganzen Tagen konnten gerade einmal knapp 400 Kilometer mit Vollgas absolviert werden. Eigentlich sollten bis jetzt schon knapp die doppelte Anzahl an Kilometern in Wertung abgespult sein, aber die Sommergewitter im Nordwesten Argentiniens machten einen Strich durch die Rechnung des Veranstalters. So mussten sich die Teilnehmer gestern mit 387 statt den 510 Kilometer Sonderprüfung zufrieden geben und wurden anschließend direkt auf der Serviceroute ins Etappenziel nach Termas Rio Hondo geleitet. Dennoch boten die gefahren Kilometer genug Anlass, das Fahrerfeld ein wenig durchzumischen. Auf den verschlammten Schotterpisten kamen einige Fahrer arg ins Straucheln und mussten ordentlich Federn lassen – leider auch der Hanhart Mini mit der Nummer 331.
Als 26. Auto startete der Hanhart Mini von Stephan Schott und Holm Schmidt in die gestrige Tagesetappe. Gleich zu Beginn der Prüfung musste das Team feststellen, dass die gewählten Reifen keine optimale Wahl darstellten. Auf den schlammigen Pisten fehlte bei diesen Bedingungen einfach der Gripp. So mussten sie auf den ersten Kilometern einige Autos einfach kampflos ziehen lassen. Aber zu Beginn der zweiten Hälfte der Prüfung konnte das Hanhart Team schon zehn Teilnehmer überholen und lag am letzten Checkpoint bereits wieder auf Platz 33. Dann sollte das Schicksal die beiden Deutschen besonders hart treffen. 10 Kilometer vor dem Ziel der Prüfung hatte der Hanhart Mini einen Unfall.
Stephan Schott und sein Copilot Holm Schmidt – ausgebildeter Kfz-Meister – versuchten anschließend ihren Wagen wieder flott zu bekommen. Das dauerte aber länger wie geplant und die neuen Outdoor LED Lampen von My Tiny Sun gingen erst am frühen morgen bei beiden aus. Dann konnten sie, den Mini wieder fahrbereit gemacht, in Richtung Etappenziel weiterfahren. Erst gegen 5:30 Uhr erreichten sie völlig erschöpft das Biwak. Ob eine Weiterfahrt in Wertung möglich ist, wird sich in den nächsten zwei Stunden herausstellen. Eine provisorische Startzeit haben sie zwar schon erhalten, aber ob sie diese auch nutzen können muss zu diesem Zeitpunkt noch abgewartete werden. Wenn es weitergehen sollte, muss Stephan Schott und Holm Schmidt von fast ganz hinten ihre Aufholjagd beginnen. Als 106. von 110 verbliebenen Startern, könnten sie die heutige dritte Tagesetappe in Angriff nehmen.
Auch für die Dienstag-Etappe könnte das Wetter wieder eine entscheidende Rolle spielen. Beim derzeit vorherrschenden feucht-heißen Klima am Ostrand der Anden kann es jederzeit zu neuen und ergiebigen Niederschlägen kommen. Die dritte Etappe führt die Teilnehmer parallel zu den Anden weiter Richtung Norden, nach San Salvador de Jujuy auf reichlich 1.200 Meter Höhe. Insgesamt 664 Kilometer lang ist dieser Tagesabschnitt. Dabei sollen 314 Kilometer auf der dritten Wertungsprüfung gefahren werden. Diese bestehen wiederum aus den bekannten rauen aber schnellen argentinischen Schotterpisten. Dabei stehen wieder eher die Fahrkünste als die Fertigkeiten bei der Navigation im Fokus der Crews.