Dakar: Nasser Al-Attiyah kommt Sainz näher!
Al-Attiyah/Gottschalk sind auf dem Vormarsch
Titelverteidiger Volkswagen hat seine Chance auf den zweiten Sieg bei der Rallye Dakar nach dem neunten Wertungstag mit der Dreifachführung weiter gestärkt. Auch nach der neunten Entscheidung in der chilenischen Atacama-Wüste zwischen Copiapo und La Serena verteidigte der Spanier Carlos Sainz (47 Jahre) seine Spitzenposition. Inzwischen wird aber der zweifache Rallye-Weltmeister aus Madrid immer stärker vom Berliner Timo Gottschalk und seinem arabischen Fahrer Nasser Al-Attiyah (Katar) bedrängt, die mit ihrem dritten Tageserfolg ihren Rückstand im zweiten VW Touareg von 14:35 auf 8:36 Minuten verkürzten. Der amerikanische Vorjahreszweite Mark Miller blieb mit einem Rückstand von 27:17 Minuten weiter Gesamtdritter.
Besonders bemerkenswert: Beim vierten Etappensieg von Volkswagen in diesem Jahr erzielte Nasser Al-Attiyah mit 5.59 Minuten den bislang größten Vorsprung eines Tagessiegers bei der Rallye Dakar 2010. Diese Leistung erreichte der Rallye-Profi aus Katar auf der bislang kürzesten Prüfung, die allerdings durch schwierige Dünenfelder der Atacama-Wüste führte.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor): «Auf einer sehr sandigen Etappe hat der Race Touareg mit TDI-Power erneut gezeigt, was man braucht, um unter schwierigsten Bedingungen zu gewinnen. Auch die Qualität unserer Fahrer war heute wieder offensichtlich. Obwohl die Prüfung heute sehr kurz war, haben Nasser Al-Attiyah und sein Beifahrer Timo Gottschalk in den Dünen einen beträchtlichen Vorsprung herausgefahren. Vier Race Touareg unter den ersten fünf Fahrzeugen sind eine starke Leistung, ebenso wie die dreifache Führung in der Gesamtwertung.»
Der Franzose Stéphane Peterhansel, der am Sonntag mit seinem 54. Etappentriumph einen weiteren Rekord neben seinen neun Gesamtsiegen aufstellte, hat weiterhin die undankbare Rolle des uneffizienten Verfolgers, der die Wolfsburger Trio-Phalanx nicht brechen kann. Der Rückstand des 44-jährigen Wahlschweizers im besten BMW des deutschen X-Raid-Teams stieg leicht auf 2:13:52 Stunden an. Die Vorjahressieger Dirk von Zitzewitz (Karlshof) und sein südafrikanischer Pilot Giniel de Villiers kämpfen sich nach einigen Pechtagen mit dem vierten VW Touareg langsam wieder in der Gesamtwertung zurück. Sie rückten vom neunten auf den siebten Platz (4:36:28 Stunden) vor.
Die neunte Prüfung wurde von 338 auf 170 km verkürzt und drei Stunden später gestartet. Wegen des Morgennebels über dem letzten Teilstück in der chilenischen Atacama-Wüste konnten die Sicherheitshubschrauber entgegen dem ursprünglichen Plan nicht so früh starten. Deswegen wartete die Organisation, bis sich der Nebel gelichtet hatte und die Helikopter abheben konnten. Auch im letzten Jahr führte der dichte Nebel in dieser Region zu Kürzungen und Änderungen. Das Feld lichtet sich auch weiter. Von den 362 an Neujahr gestarteten Fahrzeugen sind nur 211 im Rennen.