Dakar-Legende Hubert Auriol über die wahren Helden
Die Rallye Dakar gilt die härteste Rallye der Welt, gesteigert wird dies noch in der Kategorie ‹Original by Motul› – bis 2017 bekannt als «Malle-Moto». Fahrer, die sich in dieser Sonderwertung eingeschrieben haben, müssen sich nach den Strapazen des Wettkampftages im Kampf gegen die Erschöpfung selbst um die mechanische Instandhaltung ihrer Motorräder und das Beheben von technischen Problemen kümmern. Sponsor Motul unterstützt die Original-Kategorie mit einem Bereich im Biwak, in dem sie schlafen und arbeiten können sowie Produkte für ihre Motorräder erhalten.
Die Idee, diese ursprünglichsten Form der Dakar-Teilnahme zu ermöglichen, hatte Hubert Auriol. Der Franzose gewann 1981 und 1983 auf BMW die legendäre Route Paris-Algier-Dakar; zwischen 1995 und 2003 war er Renndirektor der Dakar.
«Mich freut es zu sehen, dass es die Malle Moto-Kategorie noch gibt – es ist mein Baby! Wir haben das seinerzeit gemacht, um Fahrer zu unterstützen und es mehr Piloten zu ermöglichen, an der Dakar teilzunehmen. Das war damals der Hintergrund», erzählte der Franzose auf Dakar.com. «Sie erhalten logistische Unterstützung und so ist die Malle Moto entstanden. Jetzt ist Motul als Sponsor dabei und es scheint mir, dass die Fahrer sehr glücklich mit ihnen sind. Sie holen das Beste heraus und geben so noch mehr Fahrern die Chance, dabei zu sein. So können sie sich und allen beweisen, dass sie eine Dakar bestreiten können. Es ist ein fantastisches Abenteuer; für einen Mensch ist es ein Abenteuer.»
Auriol hat alle Emotionen selbst erlebt, die einen Motorradfahrer auf einer Dakar heimsuchen. Vor den ‹Original by Motul-Teilnehmern› hat er besonderen Respekt.
«Es ist ein Kampf gegen die Elemente und letztendlich eine sportliche Herausforderung. Die Motorradfahrer haben dieses Rennen auf eine unglaubliche Dimension gehoben», sagte der 68-Jährige. «Ein Motorradfahrer ist kaum geschützt und den Gefahren noch direkter ausgesetzt. Er ist auf sich allein gestellt, muss selbst jede Entscheidung treffen. Er muss navigieren und sein Motorrad alleine reparieren. Für mich ist der größte Moment, wenn die Teilnehmer es bis ins Ziel schaffen und ihre Augen zu leuchten beginnen. Mit dem Wissen, es ganz alleine geschafft zu haben, sind sie einfach nur glücklich.»