Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Unsportlich: Auto rammt Motorrad – und hilft nicht!

Von Toni Hoffmann und Kay Hettich
Der Unfall wurde von einer Kamera festgehalten

Der Unfall wurde von einer Kamera festgehalten

Gegenseitige Unterstützung ist nicht nur eines der ungeschriebenen Gesetze der Dakar, es ist sogar im Reglement festgeschrieben. Dass sich nicht alle Teilnehmer daran halten, sah man gleich zum Auftakt der 44. Ausgabe.

Der Südafrikaner Giniel de Villiers, Dakar-Sieger von 2009 mit Dirk von Zitzewitz, wurde bei der 44. Rallye Dakar nachträglich wegen einer Kollision mit Motorrad-Privatier Cesar Zumaran (KTM) mit einer Fünf-Minuten-Strafe belegt. Der Vorfall ereignete sich während der Eröffnungsprüfung der Dakar 2022 am Sonntag. Der Toyota-Pilot rammte den Chilenen von hinten, als die beiden einen engen, felsigen Abschnitt auf der Schleife um Ha’il durchquerten.

Der Motorradpilot blieb wohl unverletzt, stürzte aber zunächst am Bein haltend zu Boden, bevor er de Villiers und Navigator Dennis Murphy durchwinkte, damit diese die Etappe fortzusetzen konnten. Anschließend sackte der Biker wieder zusammen!

Videobeweise der Kollision tauchten auf und wurden von Vertretern der Fédération Internationale de Moto (FIM), die der Dakar-Organisator ASO untersuchte, den Kommissaren vorgelegt. Es wurde festgestellt, dass de Villiers gegen Artikel 48.5 des FIA Cross Country Rally Sporting Regulations (CCRSR) verstieß, da er nicht an der Unfallstelle anhielt, um nach dem angeschlagenen Biker zu sehen.

Das Urteil der Sportkommissare besagte, dass de Villiers in Bezug auf den gestürzten Zumaran nicht die nötige Sorgfalt walten ließ und entschieden daher, den Toyota-Fahrer mit einer Fünf-Minuten-Strafe zu belegen.

De Villiers verteidigte sich vor den Kommissaren, indem er sagte, dass der weiche Sand in dem Abschnitt, in dem sich der Vorfall ereignete, es ihm zu schwer gemacht habe, vollständig anzuhalten. «Es war eine Passage mit Sand und Felsen», sagte er. «Ich fuhr langsam und sah den Fahrer auf der linken Seite stehen. Da ein Stein im Sand war, wurde ich auf den Biker zugestoßen und habe ihn getroffen, sodass er hingefallen ist. Als der Fahrer aufstand und mit dem Arm winkte, war dies ein Signal für mich, dass es ihm gut ging und ich passieren sollte. Ich überholte das Motorrad und wollte nicht mehr anhalten, da es sehr sandig war und ich Angst hatte, stecken zu bleiben.»

Die Bilder bestätigen seine Aussagen nur bedingt. Zum Glück konnte Zumaran die Rallye Dakar fortsetzen und belegt nach Etappe 4 mit acht Stunden Rückstand Platz 96.

Als Entschuldigung versprach de Villiers, dass er die Anmeldegebühren für die Dakar 2023 des Chilenen übernehmen werde.

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