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Dakar-Schlusstag: Lopez muss Motor wechseln!

Von Matthias Dubach
«Chaleco» Lopez: Noch eine Etappe bis zum Ziel

«Chaleco» Lopez: Noch eine Etappe bis zum Ziel

Lokal-Held Francisco Lopez kassiert vor dem Start der letzten Dakar-Etappe eine Zeitstrafe für einen Motorwechsel. Das verschafft Leader Cyril Despres Luft – aber der KTM-Star will noch nicht feiern.

Die Rallye Dakar endet heute Samstag in Santiago de Chile. Auf der 14. und letzten Etappe bewegt sich der Tross von La Serena in die Hauptstadt, von den insgesamt 467 km sind aber nur noch 128 km gewertet. Auf dieser kurzen Wertungsprüfung sind keine Verschiebungen in der Gesamtwertung mehr zu erwarten – die erste geschah allerdings bereits vor dem Start. Francisco «Chaleco» Lopez, der mit seinem Tagessieg am Freitag von Rang 3 auf 2 vorrückte und sich 8:15 min hinter Leader Cyril Despres einnistete, liess seinen Motor wechseln. Der chilenische KTM-Privatfahrer, dem heute das ganze Land die Daumen drückt, bekommt dafür die obligate 15-min-Strafe und ist mit 23:15 min Rückstand wieder Dritter hinter Despres und dessen Wasserträger Ruben Faria.

«Ich bin wieder Dritter, wir mussten den Motor tauschen», teilte Lopez auf Twitter seinen Fans mit, «Es war eine grossartige Dakar, ich konnte vier Etappen gewinnen. Ich werde vorsichtig sein, um das Ziel zu erreichen!» Im Tamarugal-XC-Team wurde an der 450-ccm-Maschine des Routiniers ein Problem mit dem Getriebe festgestellt. Mit dem Wechsel schenkt Lopez zwar die ohnehin klein gewesene Chance auf den Gesamtsieg her, aber sein Traum vom Dakar-Podest im eigenen Land dürfte in Erfüllung gehen. «Auch wenn es nicht klappt mit dem Podest, es war sowieso eine tolle Dakar», versicherte der Chilene, der diesbezüglich ein gebranntes Kind ist: 2011 verlor er auf der letzten Etappe wegen eines technischen Problems an seiner Zweizylinder-Aprilia den sicher geglaubten Podestplatz an Hélder Rodrigues.

Die grosse Frage um Ruben Faria

Cyril Despres kann sich seines fünften Dakar-Triumphs aber erst auf der Ziellinie sicher sein. Der Franzose ist seit einer Woche mit dem eigenhändig eingebauten Motor von Marek Dabrowski unterwegs, dieses Aggregat hat nun also 8000 km auf dem Buckel. Bekäme der KTM-Werkspilot tatsächlich ein Problem, muss eine heikle Entscheidung gefällt werden: Wird Wasserträger Ruben Faria zur Hilfestellung bei Despres abkommandiert und schenkt so den Dakar-Sieg an Lopez? Oder darf dann Faria seine eigene Chance wahrnehmen und den Gesamtsieg anpeilen?

Despres wollte ohnehin nichts von verfrühten Gratulationen wissen: «Natürlich hat mich am Freitagabend jeder gefragt, ob ich denke, das Rennen bereits gewonnen zu haben. Aber ich habe zu viel Respekt vor der Dakar, um mich eine Etappe vor Schluss schon als Sieger zu bezeichnen. In diesem Rennen kann alles passieren, das ist einer der Gründe, warum die Dakar so speziell ist. Und das ist der Grund, warum ich bis zur Ziellinie sehr konzentriert bleiben muss.»

Die Theorie des Franzosen untermauern die Geschehnisse auf der zweitletzten Etappe: Mit Jordi Viladoms (Husqvarna), Alessandro Botturi (Husqvarna) und Stefan Svitko (KTM) schieden drei grosse Namen kurz vor der Zielankunft mit technischen Problemen noch aus.

Fest steht allerdings schon, dass Hersteller KTM den zwölften Dakar-Sieg in Folge feiern kann. Hinter dem Trio Despres, Faria und Lopez folgen mit Ivan Jakes und Juan Pedrero zwei weitere KTM-Piloten.

Rallye Dakar 2013: 13. Etappe, Copiapó–La Serena (Freitag)
1. Francisco Lopez (RCH), KTM, 3:44:54 h
2. Cyril Despres (F), KTM, +5:25 min
3. Paulo Goncalves (P), Husqvarna, +5:29
4. Juan Pedrero (E), KTM, +7:42
5. Joan Barreda (E), Husqvarna, +8:24
6. Hélder Rodrigues (P), Honda, +9:37
7. Ivan Jakes (SK), KTM, +9:54
8. Olivier Pain (F), Yamaha, +10:10
9. Jakub Przygonski (PL), KTM, +11:02
10. Gerard Farres (E), Honda, +11:19

85. Ingo Zahn (D), KTM, +1:38:26 h
96. Ferdinand Kreidl (A), KTM, +1:53:50

Gesamtwertung nach 13 von 14 Etappen
1. Despres, 41:37:18 h
2. Ruben Faria (P), KTM, +14:41
2. Lopez, +23:15 min
4. Jakes, +24:54
5. Pedrero, +43:31
6. Pain, +1:08:14 h
7. Rodrigues, +1:14:56
8. Javier Pizzolito (RA), Honda, +1:26:23
9. Frans Verhoeven (NL), Yamaha, +1:27:54
10. Goncalves, +1:29:46

84. Zahn, +15:38:28 h
87. Kreidl, +16:15:17

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