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Rallye Dakar, Tag 4: Sherco mit Coup gegen KTM!

Von Matthias Dubach
Das Überraschungsteam von Sherco: Juan Pedrero (li.) gewann Etappe 4, Alain Duclo ist Gesamt-Vierter

Das Überraschungsteam von Sherco: Juan Pedrero (li.) gewann Etappe 4, Alain Duclo ist Gesamt-Vierter

Bei der Rallye Dakar gelten die Stars von Honda, KTM und Yamaha als Favoriten. Aber der kleine Hersteller Sherco erzielte mit Juan Pedrero sensationell den Tagessieg. Titelverteidiger Cyril Despres fällt zurück.

Die vierte Etappe der Rallye Dakar zwischen den argentinischen Orten San Juan und Chilecito war gleichzeitig der zweite Teil der Marathonetappe. Am Dienstagabend war also kein Service durch die Teams möglich gewesen, die Piloten gingen mit denselben Reifen an den Start wie auf Etappe 3. Vor dem Start der 352 km langen Spezialwertung (dazu 210 km Verbindungstrecke) brauchte es aber Geduld, denn der Start verzögerte sich um 1:40 h.

An diesen Start schaffte es Sam Sunderland nicht: Der Honda-Werksfahrer, noch am Montag sensationeller Tagessieger, blieb mit einem Motorschaden noch vor dem Start der Spezialwertung stehen. Der Brite schaffte es damit auch bei seiner zweiten Dakar-Teilnahme nicht über die ersten vier Tage hinaus dabei zu bleiben.

Die Etappe entwickelte sich ab dem Start zu einem Duell zwischen KTM-Werkspilot Francisco «Chaleco» Lopez und dem überraschenden Juan Pedrero aus dem winzigen  Werksteam von Sherco, einen französischen Offroad-Motorradbauer. Mit dem bisherigen Gesamtvierten Alain Duclos bewies indes bereits Pedreros Teamkollege in den letzten Tagen, dass Sherco ein stark verbessertes Motorrad am Start hat.

Praktisch von Wertungspunkt zu Wertungspunkt wechselte die Führung zwischen Lopez und Pedrero hin- und her. Aber der 35-jährige Spanier konnte sich mit 29 sec Vorsprung auf Lopez den Tagessieg schnappen. Pedrero übte damit süsse Rache an KTM: Bei den Österreichern wurde er nach der Dakar 2013 nicht mehr im Werksteam weiterbeschäftigt, nun feierte er seinen ersten Dakar-Tagessieg der Karriere und zerstörte die KTM-Hoffnungen auf den ersten Sieg bei der aktuellen Ausgabe.

Die bisherigen Etappen hatte alle Honda für sich entschieden. Aber am Mittwoch konnte HRC-Toppilot Joan Barreda nicht ganz an der Spitze mithalten, der Spanier büsste 13:56 min auf Pedrero ein. Die Gesamtführung konnte Barreda aber verteidigen, aber der Vorsprung auf den dreifachen Dakar-Sieger Marc Coma schmolz auf 3:10 min zusammen. Coma konnte die Etappe als Dritter beenden.

Titelverteidiger Cyril Despres erlebte einen schwarzen Tag. Zwischen dem letzten Wertungspunkt und dem Ziel büsste der Yamaha-Star noch viel Zeit ein und landete mit 42 min Rückstand abgeschlagen ausserhalb der Spitzenränge.

Durch Despres´ Rückschlag kam es in der Tabelle zu einer Zäsur. Hinter den Top-3 mit Barreda, Coma und Lopez klafft nun bereits eine Lücke, Despres ist nur noch Sechster.

Einen starken Auftritt legte auch Jeremias Israel hin, der Chilene startet für das Privatfahrerteam des deutschen Herstellers Speedbrain. Israel büsste als Vierter nur 6:30 min ein, in der Gesamtwertung ist er schon auf Rang 8 zu finden.

Rallye Dakar 2014, Etappe 4: San Juan/RA–Chilecito/RA ?
(352 km Spezialwertung, 210 km Verbindungstrecke)

1. Juan Pedrero (E), Sherco, 5:29:13 h
2. Francisco «Chaleco» Lopez (RCH), KTM, +29 sec
3. Marc Coma (E), KTM, +3:10 min
4. Jeremias Israel (RCH), Speedbrain, +6:30
5. Olivier Pain (F), Yamaha, +7:01
6. Joan Barreda (E), Honda, +13:56
7. Ivan Jakes (SK), KTM, +19:30
8. Alain Duclos (F), Sherco, +23:13
9. Daniel Gouet (RCH), Honda, +24:38
10. Jordi Viladoms (E), KTM, +28:37

Gesamtwertung nach 4 von 13 Etappen

1. Barreda, 15:39:53 h
2. Coma, +3:10 min
3. Lopez, +5:12
4. Duclos, +25:55
5. Pain, +29:38
6. Cyril Despres (F), Yamaha, +41:17
7. David Casteu (F), KTM, 42:17
8. Israel, +46:33
9. Viladoms, +49:14
10. Kuba Przygonski (PL), KTM, 54:52

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