Alex Doringer (KTM): «Goncalves hat unseren Respekt»
Auf der sechsten Etappe der Rallye passierte das Unglück: Wegen der tief stehenden Sonne verpasste Matthias Walkner die Spur und sprang in den Gegenhang – er kam mit einem gebrochenen linken Oberschenkel vergleichsweise glimpflich davon. Von den folgenden Konkurrenten stoppte mit Paulo Goncalves nicht nur der in diesem Moment Dakar-Führende, sondern auch ein Pilot des Erzrivalen Honda. Eine sportlich wie menschlich tolle Geste des 36-jährigen Portugiesen.
So sieht man das auch im KTM-Lager. «Es ist eine gute Sache, wenn der Führende der Dakar bei einem gestürzten Fahrer stehen bleibt. Das spricht für seinen Charakter», sagte Red Bull KTM-Teammanager Alex Doringer anerkennend. «Wir sind vom ganzen Team, Matthias eingeschlosen, sehr dankbar dafür. Goncalves hat einen grossen Respektbonus bei uns allen.»
Für Doringer zeigt dieses Manöver zudem die menschliche Komponente des Rallye-Sports auf. «Da spiegelt sich auch der Charakter des Sports wider, den wir alle lieben. Hier haben alle die Leidenschaft für die Rallye, die gewiss nicht einfach ist», sagt Doringer weiter. «Solche Momente geben uns etwas zurück. Das zeigt, dass wir alle denselben Charakter haben, dass wir gleich ticken und alle heil nach Hause kommen möchten. Wenn die ganze Welt sieht, wie der Leader der Dakar bei einem verletzten Ggener stehenbleibt, in diesem Fall bei Matthias Walkner, dann ist das eine wunderschöne Geschichte.»