Toby Price (1./KTM): «Ein Ritt auf Rasierklingen»
Toby Price: Bringt er die heutige letzte Etappe fehlerfrei zu Ende?
Die Rallye Dakar 2016 neigt sich dem Ende entgegen, doch auf der vorletzten Prüfung hatte der Veranstalter noch eine echte Herausforderung für die verbliebenen 85 Teilnehmer parat. Über insgesamt 931 km mussten sie über Stock und Stein auf ihren Bikes sitzen. Der Gesamtführende Toby Price fuhr taktisch, wurde hinter Yamaha-Pilot Helder Rodrigues starker Zweiter.
«Bevor die Wertungsprüfung überhaupt begann, fühlte es sich bereits wie ein Halbmarathon an. Wir überstanden ihn aber ohne grössere Dramen», stöhnte der Australier. «Die Prüfung war schwer, nicht wegen der Navigation, sondern weil man auf das Bike und die Reifen aufpassen musste. Die Route führte über Schieferfelsen, die scharf wie Rasierklingen waren. Die schnitten sich überall durch!»
Als die Teilnehmer in Villa Carlos Paz ankamen, waren die Hinterreifen in Fetzen!
Gegen Ende der Etappe hatte das Wetter eine weitere Überraschung parat. «Es fühlte sich an, als würde man auf Eis fahren; es regnete auf dem letzten Abschnitt», berichtet Price. «Die Flussbetten füllten sich und es wurde sehr rutschig. Ich hatte einen kleinen Ausflug und bin im Matsch gelandet. Danach bin ich auf Nummer sicher gegangen, um das Ziel zu erreichen, ohne mich oder das Bike zu schrotten.»
Der Red Bull KTM-Pilot führt die Gesamtwertung nun mit 37 Minuten vor Markenkollege Stefan Svitko an. Der 15. Sieg in Folge der Mattighoffener bei der Rallye Dakar ist in greifbare Nähe gerückt.