Triple ist perfekt: Griebel gewinnt auch im Saarland
Das war beste Werbung für den deutschen Rallyesport: Bei der ADAC Saarland-Pfalz Rallye, dem fünften Tourstopp der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM), sorgte das hohe Leistungsniveau der Aktiven für absolute Hochspannung im Kampf um den Titel. Nach packenden Duellen in der Region um die Kreisstadt St. Wendel im Saarland sicherte sich Lokalmatador Marijan Griebel aus Hahnweiler im Citroën C3 Rally2 seinen dritten Sieg in Folge. Zusammen mit Co-Pilot Tobias Braun rückt das Duo in der Meisterschaft auf Platz zwei vor und jagt nun die Führenden Philip Geipel und Katrin Becker-Brugger (Skoda Fabia Rally2 Evo), die im Saarland hinter Julius Tannert und Frank Christian (VW Polo GTI R5) Dritter wurden.
«Unser Plan ist voll und ganz aufgegangen. Da die WPs am Freitag dieselben des Vorjahres waren, hatte ich keinen Vorteil. Aber am Samstag wusste ich, dass ich aufgrund der Streckenkenntnis den anderen gegenüber einen Vorteil haben würde. Das haben wir perfekt ausgespielt. Es hat richtig Spaß gemacht, sieben Bestzeiten in Folge hinzuknallen und die Rallye zu gewinnen», sagte Griebel überglücklich bei der Siegerehrung auf dem Schlossplatz in St. Wendel.
Selten ging es in der Deutschen Rallye-Meisterschaft enger zu. Bis zur achten Wertungsprüfung wechselte dreimal die Führung und kein Fahrer konnte sich mit mehr als 1,5 Sekunden von der Konkurrenz absetzen. Erst als es zu den Prüfungen rund um den Heimatort Hahnweiler am Samstagnachmittag kam, nutzte der spätere Sieger Griebel seinen Heimvorteil und baute die Führung auf die Zweitplatzierten kontinuierlich aus. Julius Tannert zeigte eine ganz starke Vorstellung, gewann drei Wertungsprüfungen und führte zwischenzeitlich sogar die ADAC Saarland-Pfalz Rallye an.
«Wir hatten die Hand schon kurz am Pokal, aber Marijan hat seinen Heimvorteil genutzt. Die Nachmittagsschleife spielte ihm da voll in die Karten. Bei der Rallye geht es eben um Streckenkenntnisse, und wer noch ein bisschen besser weiß, wo es genau langgeht, findet hier und da auch mal eine halbe Sekunde. Da hatten wir einfach keine Chance, das muss man auch anerkennen und akzeptieren. Aber wir konnten Philip und Dominik hinter uns lassen und den Abstand nach vorn verkürzen», erklärte der 32-jährige Tannert.
Die Gesamtführenden in der Deutschen Rallye-Meisterschaft, Philip Geipel und Katrin Becker-Brugger, starteten stark mit den Siegen der WP eins, drei und sechs, konnten aber am Ende als Dritte auf Griebel und Tannert keinen Druck mehr ausüben. Geipel: «Das war eine äußerst spannende Rallye. Leider haben wir am ersten Nachmittag bei zwei der vier Prüfungen kleinere Fehler gemacht, das war ärgerlich. Heute war es aber eigentlich ganz okay.» Und Co-Pilotin Katrin Becker-Brugger ergänzt: «Heute waren wir erst Gejagte, dann Jäger. Gut ist, dass wir mit einem heilen Auto ins Ziel gekommen sind. Jetzt schauen wir mit Spannung auf die Cimbern Rallye und die Meisterschaftsentscheidung.»
Auf den Plätzen vier und fünf folgten die Duos Dominik Dinkel/Pirmin Winklhofer und Björn Satorius/Hanna Ostlender (beide Ford Fiesta Rally2).
In der DRM2-Wertung kam es zu einem wahren Herzschlagfinale. In der allerletzten Wertungsprüfung schafften René Noller und Stefan Kopczyk im Opel Corsa Rally4 nach einer großartigen Aufholjagd noch das Unmögliche und zogen an Martin Christ zum Sieg vorbei. Noller entschied sieben der letzten acht WPs für sich. «Das war der Wahnsinn. Es fing gestern gar nicht so gut, aber heute lief alles nach Plan – einfach perfekt. Auch die Bestzeit auf der Pirelli Power Stage haben wir geschafft. Wir lagen vor den letzten vier Prüfungen 13 Sekunden zurück. Super, wie wir das noch aufgeholt haben», sagte Noller.
Trotz vorzeitigem Gewinn der Gentlemen Trophy bei der ADAC Rallye Mittelrhein ließ es der neue Titelträger Dennis Rostek mit Beifahrer Michael Wenzel im Skoda Fabia R5 nicht ruhiger angehen. Optimal unterstützt von seinem Beifahrer Michael Wenzel machte er seine makellose Siegesserie perfekt und holte sich den fünften Sieg im fünften Lauf. Zweiter wurde das Duo Georg Berlandy und Peter Schaaf im Peugeot 208 T16.
Andreas Dahms und Paul Schubert im Porsche 911 Carrera liegen nach ihrem Sieg in der DRM Classic uneinholbar in Front und sind die neuen DRM Classic Champions.
Ebenfalls im Rahmen der ADAC Saarland-Pfalz Rallye ging der Opel e-Rally Cup an den Start. Im ersten vollelektrischen Rallye-Markenpokal gab es im Saarland einen Führungswechsel in der Meisterschaft. Der bisherige Erste Max Reiter musste nach einem technischen Defekt aufgeben. Der bis dahin zweitplatzierte Timo Schulz nutzte seinen Vorteil aus, siegte und übernahm die Gesamtführung.
Highlights der Rallye ADAC Saarland-Pfalz Rallye auf n-tv
Die Highlights der Deutschen Rallye-Meisterschaft sind exklusiv bei n-tv im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen. An jedem Wochenende nach den Rennveranstaltungen strahlt der Nachrichtensender das 30-minütige DRM-Magazin «PS – DRM Deutsche Rallye-Meisterschaft» jeweils am Samstagmittag und Sonntagmorgen aus. Alternativ dazu kann das Magazin in der Mediathek von n-tv oder der Streamingplattform RTL+ jederzeit kostenlos abgerufen werden.
| Stand nach 14 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Diff. |
1 | Griebel/Braun (D), Citroën | 1:22:55,4 |
2 | Tannert/Christian (D), VW | + 20,0 |
3 | Geipel/Becker-Brugger (D/A), Skoda | + 43,5 |
4 | Dinkel/Winklhofer (D), Skoda | + 59,0 |
5 | Satorius/Ostlender (D), Ford | + 1:49,3 |
6 | Rostek/Wenzel (D), Skoda | + 4:32,7 |
7 | Berlandy/Schaaf (D), Peugeot | + 5:05,8 |
8 | Bliss/Schneeweiß (D), Skoda | + 6:03,6 |
9 | Wevers/Krieger (NL),VW | + 6:23,8 |
10 | F. Schwarz/Zenz (D), Ford | + 6:51,3 |
| DRM-Stand nach 5 von 7 Läufen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Punkte |
1 | Geipel/Becker (D/A), Skoda | 136 |
2 | Griebel/Braun (D), Citroën | 131 |
3 | Tannert/Christian (D), VW | 130 |
4 | Dinkel/Winklhofer (D), Ford | 109 |
5 | Rostek/Wenzel (D), Skoda | 67 |
6 | Sartorius/Ostlender (D), Ford | 54 |
7 | Riedemann/Otterbach (D), Hyundai | 46 |
8 | Berlandy/Schaaf (D), Peugeot | 35 |
9 | Bliss (D), Peugeot | 31 |
10 | Sörensen/Kristensen (DK), Skoda | 28 |