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Attraktives Starterfeld der ADAC Wikinger Rallye

Von Toni Hoffmann
Das Team Eve Wallenwein/Anna Weyand

Das Team Eve Wallenwein/Anna Weyand

Der Frühling, der ein Winter sein möchte, so könnte derzeit die Wettersituation vor der ADAC Wikinger Rallye in Norddeutschland beschrieben werden.

Der Blick auf die Wettersituation verursacht bei der Veranstaltergemeinschaft des AC Schleswig und der MSF Idstedt zwar manches Stirnrunzeln, die Vorbereitungen zur ADAC Wikinger Rallye (21.-23. März 2013) laufen jedoch normal weiter. «Trotz der teilweise heftigen Schneefällen der letzten Tage mit bis zu 1,50 m hohen Schneeverwehungen sind aktuell fünf unserer insgesamt sieben Wertungsprüfungen befahrbar», erklärt Organisationsleiter Rainer Haulsen. «An einigen Stellen ist noch Schnee und Eis vorhanden, die Wetterprognose sieht aber für die kommenden Tage Tauwetter vor. Auf zwei Prüfungen herrschen noch richtig winterliche Verhältnisse, so dass wir voraussichtlich in der kommenden Woche dort Räumfahrzeuge einsetzen müssen.» Und er verspricht: «Wir gehen aber davon aus, dass wir unseren Teilnehmern gut befahrbare Strecken anbieten können!»

Es ist dieser Frühling, der glaubt ein Winter sein zu müssen, der den Organisatoren zusätzliche Arbeit beschert. Als wäre es nicht schon genug Aufwand, ein Rallyefest zu organisieren, bei dem die zwei Landesmeisterschaften aus Dänemark und Deutschland gegeneinander antreten? Wo es Teilnehmer, Fans, Journalisten und TV-Teams aus über fünf Nationen hinzieht, die alle betreut und organisiert werden wollen. Wo für die Fans spezielle Zuschauerpunkte angeboten, ausgeschildert und abgesichert werden. Wo der Marktplatz inmitten von Süderbrarup für ein Wochenende zu einer riesigen Service-Werkstatt mit gastronomischer Rundum-Versorgung umgestaltet wird. Wo ein Teil der Straßen inmitten von Süderbrarup am Samstagnachmittag in einen spektakulären Zuschauer-Rundkurs verwandelt werden. Nein, es ist dieser Frühling, der immer noch glaubt ein Winter sein zu müssen, der den ehrenamtlichen Organisatoren nun auch noch Schneeräum-Pflichten aufbürdet.

«Unsere Helfer sind sehr motiviert, diesem Frühling, der gerne ein Winter wäre ein Schnippchen zu schlagen», ist Rallyeleiter Jürgen Krabbenhöft stolz auf ‚seine‘ Truppe. «am Rallye-Wochenende werden über 500 ehrenamtliche Helfer dafür sorgen, dass wir - egal welches Wetter uns dieser Frühling beschert - all unseren Gästen eine sportlich hochwertige Veranstaltung anbieten können.»

Das «Frühlings-Wetter» könnte auch entscheidend in den sportlichen Wettkampf eingreifen. Die beiden Porsche-Piloten Ruben Zeltner und Olaf Dobberkau werden in ihren heckangetriebenen 911 GT3-Boliden nur dann in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen können, wenn sie eine einigermaßen trockene Fahrbahn und den entsprechenden Grip vorfinden. Ansonsten sind die Allradler gefragt – und davon gibt es mehr als eine Handvoll Sieganwärter.

Der amtierende dänische Rallye-Meister Christian Jensen führt im Peugeot 207 S2000 die Liga der ‚Tausendfüßler‘ an. Seine Landsleute und Markenkollegen Ib Kragh und Esben Hegelund sind ebenso auf Podiumsplätze aus wie der Stromberger Georg Berlandy, der in seinem 207 S2000 als Zweiter der DRM-Wertung in den hohen Norden reist. Weit in den Süden geht die Fahrt für den Finnen Jaakko Keskinen, der im Skoda Fabia S2000 sicherlich eher schneebedeckte Straße bevorzugt. Inmitten der S2000-Meute kämpft der Stuttgarter Sandro Wallenwein in seinem neuen Subaru Impreza R4. Beim Auftakt fuhr der Deutsche Rallye-Meister von 2011 in der Spitze mit und beendete die letzte Prüfung mit einer Bestzeit – danach musste er den R4 abstellen. Bei der Wikinger sollen nun dringend die ersten DRM-Punkte her.

Die Liste der Anwärter auf die Top-Platzierungen ist jedoch wesentlich länger. Mit dazu gehört der Sachse Peter Corazza, der im Mitsubishi Lancer als DRM-Leader anreist. Aber auch der Hamburger Jan Becker in Subaru Impreza oder der dänische Rallye-Sportler des Jahres 2012, Kim Boisen, der im vergangenen Jahr im BMW M3 das ADAC Rallye Masters für sich entschied.

Am Start ist auch der Vorjahressieger der Wikinger Rallye, Felix Herbold. Diesmal starte der Ingolstädter jedoch nicht im Ford Fiesta S2000, sondern als Gaststarter in der Citroën DS3 R1-Trophy. Er wird die Messlatte für die Teilnehmer sicherlich recht hoch legen.

In der R1-Trophy hat der AC Schleswig aus der Veranstaltergemeinschaft der Wikinger Rallye ein besonderes Augenmerk auf das Stuttgarter Damen-Team Eve Wallenwein / Anna Weyand. Die 19-jährige Eve stammt aus der Stuttgarter Wallenwein-Dynastie, ihre Brüder Sandro (2011) und Mark (2012) waren bereits deutsche Rallye-Meister. Sie macht nun in der Trophy ihre ersten Rallye-Schritte.

Das Augenmerk der Wikinger-Organisatoren richtet sich aber mehr auf die Co- Pilotin. Anna Weyand ist seit Ihrer Geburt im Jahr 1987 Mitglied im AC Schleswig, angemeldet von Papa Martin, dem ‚Meister der Roadbooks‘ bei den Wikingern. Als Lebensgefährtin von Mark Wallenwein lebt Anna Weyand seit einigen Jahren in Stuttgart – und wer war Schuld an dieser Beziehung: Die Wikinger-Rallye – dort lernten sie sich 2009 kennen. Und die Beziehungen zum Rallyefest im hohen Norden nehmen kein Ende. Die Taufpaten von Anna sind Torsten Johne (Flintbek), der stellvertretende Rallyeleiter und Vorsitzende des AC Schleswig sowie dessen Frau Heidi Johne, offiziell Rallye-Sekretärin aber in Wirklichkeit mehr die ordnende Kraft im Hintergrund der Veranstaltung.

 

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