Auch Tambay wettert gegen DTM: «Sport zweitrangig»
Adrien Tambay
Am Montag war es endgültig offiziell: Wackelkandidat Adrien Tambay wurde von Audi aussortiert, seine Karriere in der DTM ist nach fünf Jahren und insgesamt eher überschaubaren Resultaten nicht überraschend beendet. 65 Rennen absolvierte er insgesamt und stand dabei dreimal auf dem Podium.
Nach seinem Aus spart der Franzose nun allerdings nicht mit Kritik. «Die DTM ist politisch gesehen eine sehr schwierige Rennserie», sagte Tambay den Kollegen von Motorsport.com. «Ich bin von ganzem Herzen ein Sportsmann. Ich habe nur das Gefühl: Der Sport ist manchmal zweitrangig in der DTM. Das ist auch der einzige Grund, weshalb ich es nicht bedauere, die Serie zu verlassen», so Tambay weiter.
Offenbar hatte er in den vergangenen Jahren die Lust am Fahren verloren. «Ich muss einfach wieder Freude am Fahren finden. Es gibt da auch einige Rennserien, die mir Spaß machen könnten», so der Sohn des früheren Formel-1-Piloten Patrick Tambay, der dabei zum Beispiel an die australischen Supercars denkt, denn da «steht der Sport im Vordergrund.»
Tambays Vorwurf ist nicht neu, zuletzt hatten sich die beiden Ex-Meister Martin Tomczyk und Timo Scheider ähnlich geäußert. Tomczyk, der während der Saison seinen Rücktritt zum Saisonende verkündet hatte, erklärte unter anderem zu seinen Beweggründen: «Am Ende war die DTM vor allem sehr politisch und technisch, und das ist für mich keine optimale Rennsituation.»
Scheider, der vor dem Finale in Hockenheim von seinem Aus bei Audi erfahren hatte, erklärte: «Ich bin der Meinung, dass sich die DTM auf einem falschen Weg befindet, politisch und im Umgang miteinander, um Perspektiven und Reglements zu schaffen und Einigkeit zu finden. Die Art und Weise, wie die Hersteller das machen, finde ich extrem egoistisch. Am Ende wird immer das große Ganze vergessen – die DTM», sagte Scheider Auto Bild Motorsport.
Seine düstere Prognose: «Mein Bauchgefühl sagt mir: Wenn es so weitergeht, sehe ich keine so extrem lange Zukunft der DTM mehr. Alle Fahrer haben Angst, dass die Seriosität verloren geht.»