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DMSB-Boss Stuck zur DTM: «Da kommt noch einiges mehr»

Von Andreas Reiners
Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck

Die DTM ist am vergangenen Wochenende in eine neue Ära gestartet. DMSB-Boss Hans-Joachim Stuck ist mit dem Auftakt zufrieden und kündigt weitere Reformen an.

Das Regelpaket der DTM hat sich ausgezahlt. Nachdem der neue Chef Gerhard Berger kurz vor dem Saisonstart noch an einigen Stellschrauben gedreht hatte, können die Verantwortlichen nach dem Saisonauftakt am vergangenen Wochenende ein erstes, positives Fazit ziehen.

DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck denkt bereits an die Zukunft und kündigte bei ServusTV weitere Reformen an. «Momentan sind es kleine kosmetische Schritte. Da kommt noch einiges mehr. Ich persönlich bin sehr froh, dass Gerhard dabei ist, weil jetzt geht es vorwärts», meinte der frühere DTM-Pilot.

Martin Tomczyk hatte seine DTM-Karriere 2016 beendet, weil ihm die Serie zu politisch und zu technisch geworden war, für ihn hatten die Hersteller zu viel Einfluss und haben das Reglement diktiert. «Dieses Jahr hat die DTM einen sehr großen Schritt gemacht. Alle Änderungen gehen in die richtige Richtung. Das ist aber ein langwieriger Prozess und die Zeit muss man sich geben», sagte er.

Auch Stuck setzt vor allem auf das neue Reglement 2019. «Wichtig wird sein, dass wir Mitte des Jahres ein Reglement für 2019 hinlegen, das alle Hersteller akzeptieren müssen. Da wird es nochmal richtig einschneidende Maßnahmen geben», so Stuck.

Ins Detail ging er freilich nicht, erklärte aber, dass das Thema Motor ebenso wie Aerodynamik und möglicherweise auch das Rennformat auf der Agenda stehe: «Gerhard hat super Ideen, und er hat von mir vollste Unterstützung», so Stuck.

Zum Thema Motorleistung hatten sich zuletzt einige Fahrer geäußert. Die nun erreichten 500 PS seien «Pipifax», meinte Mattias Ekström, der sich eine Größenordnung von rund 750 PS sehr gut vorstellen kann. Tenor: Die Fans müssen von den Kisten ebenso beeindruckt sein wie die Fahrer selbst auch.

Wichtig bei allem sei der Fan, so Stuck. Dem Zuschauer sei es wurscht, ob es 1,5 oder zwei Sekunden schneller gehe. «Der Zuschauer will Action sehen. Er will Berührungen sehen. Er will nicht sehen, dass das Auto nicht mehr geht, wenn mal ein Flap wegfliegt», sagte der 66-Jährige, dem vor allem der verstellbare Heckflügel ein Dorn im Auge ist.

Das Drag Reduction System (DRS), die künstliche Überholhilfe, die es seit 2013 in der DTM gibt, bezeichnete er als «Humbug. Das müssen wir anders hinkriegen. Vielleicht mit einem Turbomotor mit einem Oberboost. Die Bremswege müssen länger werden. Wenn wir weniger Aerodynamik haben, haben wir wieder Motorsport. Denn Motorsport ist Kampfsport. Da wollen wir Action sehen, und da wollen wir wieder hin», sagte Stuck, der forderte, dass die Tourenwagenserie ein wenig entschleunigen sollte. Auch wenn es nicht in der Natur der Sache liege: Es sollte nicht immer nur höher, schneller weiter gehen.

Auch Lucas Auer und Marco Wittmann betonten, dass der Fan im Mittelpunkt stehen muss. «Die Fans sind genauso wichtig wie die Fahrer. Ohne Fans brauchen wir gar nicht erst fahren», sagte Auer.

«Wichtig ist, dass wir dem Fan rüberbringen, dass es richtig geiler Motorsport ist. Genauso wichtig ist auch die Fannähe», meinte Titelverteidiger Wittmann und spielte damit unter anderem auch auf die Öffnung der Boxen an. In Hockenheim konnten die Besucher durch Glasfenster den Mechanikern bei der Arbeit zuschauen. Ein Angebot, von dem Rege Gebrauch gemacht wurde.

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