«Ich will es probieren!»
«Alles braucht seine Zeit»: Coulthard im DTM-Mercedes
Bei seinem insgesamt sechsten Tag im 2008er-Mercedes hat David Coulthard im Rahmen der ITR-Testfahrten in Valencia nicht nur sein grosses Interesse an einer Fortsetzung seiner Rennkarriere in der DTM bekräftigt, sondern auch unter Beweis gestellt, dass blosses Mitfahren nicht sein Ding sein wird.
Mit seiner Bestzeit von 1:28,725 min war der 39-jährige Schotte am Mittwoch Zweiter der Tageswertung, nur sechs Hundertstelsekunden langsamer als Alex Prémat im 2008er-Audi. Wobei Coulthard bescheiden blieb: «Das Umsetzen der neuen Reifen empfinde ich als besonders knifflig. Heute hat’s mal geklappt – bei meinen vorherigen Tests aber auch oft genug nicht. Mir kommt es momentan ohnehin weniger auf die Rundenzeiten als auf kontinuierliches Lernen an.»
Noch legt der 13-malige GP-Sieger jene Tendenz an den Tag, die praktisch alle Ex-F1-Piloten im Renntourenwagen auszeichnete – sie überfahren den im Vergleich zu einem Formel 1 schwereren, grip- und leistungsschwächeren Boliden. «Im hintersten Winkel deines Hirns sind Abläufe gespeichert, die du erst rauskriegen musst – und je älter du bist, desto schwerer wird das. Vielleicht ist es für mich sogar ein Vorteil, dass ich nicht direkt aus dem F1 in den Tourenwagen umgestiegen bin, sondern ein Jahr Zeit hatte, mir wieder ‹normales› Autofahren anzugewöhnen.»
Noch ist der DTM-Vertrag mit Mercedes nicht in trockenen Tüchern. Insider zweifeln aber nicht mehr wirklich daran, dass Coulthard am 25. April in Hockenheim sein erstes DTM-Rennen bestreiten wird. David selber macht sich keinen Druck: «Ich bin nicht arrogant genug, um zu glauben, dass mich meine Formel-1-Siege in der DTM aufs Podest bringen. Alles braucht seine Zeit – und ich habe das Glück, dass ich die von Mercedes auch bekomme. Ich möchte das jetzt einfach probieren. Mache ich es gut, verbringe ich hoffentlich noch einige schöne Jahre in der DTM. Baue ich Mist, dann lasse ich es eben ganz bleiben!»
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