DTM Lausitzring: Green siegt, Ekström sensationell
Jamie Green
Jamie Green hat seine Titelambitionen untermauert: Der Routinier fuhr am Sonntag beim vierten Saisonrennen der DTM auf dem Lausitzring seinen zweiten Saisonsieg ein. Der 34-Jährige verkürzte mit dem Erfolg den Rückstand auf Spitzenreiter Lucas Auer (Mercedes) auf 16 Punkte. Für den Audi-Piloten war es der 15. Sieg seiner Karriere.
Mann des Tages war aber ein anderer: Mattias Ekström wurde seinem Ruf als Reifenflüsterer einmal mehr gerecht. Von Platz acht aus gestartet, setzte der Schwede auf eine völlig verrückte Strategie und wechselte bereits in der ersten (!) Runde seine Reifen. Heißt: 42 (!) Runden lang managte der 38-Jährige seine Pneus und raste damit am Ende sensationell auf den zweiten Platz. Dritter wurde Polesetter Robert Wickens im Mercedes.
«Das Qualifying bleibt für uns schwer, aber die Rennen funktionieren besser. Aber das ist zumindest gut für die Unterhaltung», sagte Green. Was den Titelkampf betrifft, meinte er: «Es ist noch ein langer Weg bis zum letzten Rennen. Aber im Moment läuft es gut», sagte Green.
Wie schon am Samstag – und typisch für den Lausitzring – hielten sich spektakuläre Überholmanöver in Grenzen. Hieß: Die Strategen waren wieder gefragt, Streckenschach war angesagt. Der sorgte allerdings für ordentlich Spannung. Neben Ekström hatte auch sein Markenkollege Mike Rockenfeller bereits nach der ersten Runde seinen Pflichtstopp absolviert. Ebenfalls mit Erfolg: Der Deutsche wurde hinter Mercedes-Routinier Gary Paffett Fünfter.
Ebenfalls relativ früh wechselte Samstagssieger Lucas Auer seine Pneus. Der Österreicher hatte sich nach wenigen Runden bereits von Startplatz 15 auf Rang neun vorgearbeitet. Mehr war für den Gesamtführenden aber nicht drin, er steckte nach seinem Stopp die meiste Zeit über im Verkehr fest. Für den Spitzenreiter blieb am Ende nur Platz zehn und damit zumindest noch ein Punkt.
Green und Wickens gingen kurz nacheinander an die Box, wobei der Kanadier die Oberhand behielt und vorne blieb. Rundenlang beäugten sich die beiden anschließend, Green legte sich den Kanadier zurecht und ging in Runde 31 am Mercedes vorbei, der später auch noch Ekström passieren lassen musste.
Zum Desaster geriet das Rennen für BMW: Für den von Startplatz zwei aus ins Rennen gegangenen Tom Blomqvist war das Rennen nach einem Frühstart und einer Fünf-Sekunden-Strafe gelaufen, auch die restlichen Fahrer der Münchner hatten nicht zu übersehene Probleme auf dem Kurs, der sowieso nie die BMW-Paradestrecke war. Maxime Martin auf Platz acht und Meister Marco Wittmann auf Rang neun waren die einzigen, die etwas Zählbares holten.