René Rast: Das lange Warten auf den großen DTM-Traum
René Rast
René Rast hat lange auf die Erfüllung seines Traumes warten müssen. Sehr lange. Genauer gesagt rund 14 Jahre. 2003 startete der heute 30-Jährige in der Formel BMW im Rahmenprogramm der DTM, war damals also schon Teil der Tourenwagenserie. Mittendrin, aber nicht wirklich dabei.
2017 ist er nun endlich einer der Hauptdarsteller. Einer, der in seinem erst sechsten DTM-Rennen als Dritter des ersten Laufs auf dem Lausitzring erstmals auf dem Podium steht. «Das kann man nicht in Worte fassen. Das ist wie ein Langzeitziel, das erreicht wurde. Das macht mich sehr stolz», sagt Rast im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Auch wenn Rast mit 30 Jahren und 300 Rennen in diversen Serien wie GT Masters, WEC oder Porsche Carrera Cup kein üblicher «Rookie» ist, sind 25 Punkte aus drei Rennen eine Ansage. Denn die kommen nicht von ungefähr: Platz sechs im ersten Rennen in Hockenheim, Startplatz zwei für den zweiten Lauf, bei dem er den Start verpatzte und ausschied. Heißt: Es wäre sogar mehr drin gewesen. Dabei lag er nach seiner Verletzung aus dem zweiten Rennen, als er zwei Schläge auf die Wirbelsäule bekam, sogar bis Anfang der Woche noch flach.
Es ist vor allem eine Zwischenbilanz, die für einen Neueinsteiger nicht üblich ist. «Das geht nur mit viel harter Arbeit», sagt Rast. Daten anschauen, an sich arbeiten, sich reinfuchsen, dranbleiben, mit dem Team auseinandersetzen, Kompromisse eingehen «und die DTM zum Hauptthema deines Lebens machen», so die Erfolgsgeheimnisse. Die Erfahrung aus den anderen Serien und Autos ist dabei natürlich auch nicht hinderlich. Rennen und Gegner lesen sowie überholen hat er in den GT-Rennen perfektioniert.
Audis Motorsportchef Dieter Gass war natürlich von Rasts Qualitäten überzeugt, als er dem Deutschen vor dieser Saison das Stammcockpit gab, aber auf so einen Start in die Saison «hätte ich nicht gewettet», gab Gass im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zu.
Was ihn auszeichnet? «Er hat alles, was ein Rennfahrer braucht. Die Pace, die Intelligenz, er versteht das Auto, ist engagiert und motiviert, macht fast keine Fehler und verbessert sich kontinuierlich», so Gass. Dazu ist Rast sehr unaufgeregt. Oder wie Gass es ausdrückt: «Es fühlt sich nicht so an, als ob es seine erste Saison wäre.»
Ein Podiumsplatz war das erklärte Ziel für dieses Jahr, das hat er nach drei Rennen bereits erreicht. Kommt als nächstes nun auch der erste DTM-Sieg? Rast: «Man darf nicht zu viel erwarten. Ein Sieg wäre natürlich gigantisch, davon bin ich aber noch weit weg.»