Wickens: DTM-Podium und Aufstieg des VfB Stuttgart
Robert Wickens
Ein Podestplatz zum Abschluss des Motorsport Festival Lausitzring: Robert Wickens fuhr in seinem 70. DTM-Rennen vor 67.500 Zuschauern am gesamten Wochenende auf Platz drei. Für den Kanadier war es der vierte Podestplatz auf dem Lausitzring in Folge. Der vierte Saisonlauf am Sonntag markierte gleichzeitig den 200. Wertungslauf der neuen DTM seit dem Jahr 2000. In diesem Zeitraum fuhr Mercedes, inklusive dem Erfolg von Lucas Auer am Samstag, 13 Siege in der Lausitz ein.
Gary Paffett kam als Vierter nur knapp hinter seinem Mercedes-AMG Motorsport DTM-Teamkollegen ins Ziel. Lucas Auer fuhr im vierten Saisonrennen zum vierten Mal in die Punkteränge. Nach einem schwierigen Qualifying verbesserte er sich um fünf Positionen und beendete das Rennen auf Platz zehn.
Damit verteidigte der Österreicher seine Führung in der Fahrerwertung. Mit 69 Punkten liegt er 16 Zähler vor dem Zweitplatzierten und Sieger des zweiten Rennens auf dem Lausitzring, Jamie Green. In der Teamwertung liegt Mercedes-AMG Motorsport BWT mit 88 Punkten auf Platz eins. Mercedes-AMG führt zudem mit 187 Punkten die Herstellerwertung an.
Edoardo Mortara beendete sein 80. DTM-Rennen auf Position elf. Maro Engel und Paul Di Resta überquerten die Ziellinie auf den Plätzen 12 und 13.
Stimmen zum Rennen
Robert Wickens (28 Jahre, Kanada): Nach der Pole Position hatte ich mir natürlich etwas mehr erhofft. Aber ich stehe trotzdem auf dem Podium. Es ist also schwierig, darüber enttäuscht zu sein. Der erste Stint war unglaublich und ich dachte, dass ich das Rennen unter Kontrolle hätte. Aber Audi war im zweiten Stint richtig schnell. Da hatte ich nichts entgegenzusetzen. Es war unmöglich für uns, in der ersten Runde zu stoppen. So lange hätten unsere Reifen nicht gehalten. Angesichts von Ekis Pace am Anfang haben wir uns für einen relativ frühen Stopp entschieden. Deshalb wusste ich, dass es eng werden würde. Ich war vorher nie 30 Runden am Stück auf einem Reifensatz gefahren - genau das musste ich heute aber. Zwei Podestplätze an einem Wochenende sind ein gutes Ergebnis. Für mich hat die Meisterschaft hier erst richtig begonnen. Das möchte ich jetzt so fortsetzen. Glückwunsch an den VfB Stuttgart zum Aufstieg in die Bundesliga. Ich hoffe, ich habe eure Farben würdig vertreten.
Gary Paffett (36 Jahre, England): Ich bin von P4 losgefahren und auf P4 ins Ziel gekommen. Damit bin ich zufrieden, aber nicht überglücklich. Ich hätte gerne auf dem Podium gestanden. Für einen Großteil des Rennens sah es so aus, als ob ich das auch schaffen könnte. Ich hatte einige Zweikämpfe in den ersten fünf Runden und zeigte gute Manöver gegen Martin und Blomqvist. Danach lag ich hinter Jamie und Robert auf P3. Nach dem Boxenstopp überholte mich Ekström, der sehr früh gestoppt hatte und dessen Reifen auf Temperatur waren. Obwohl ich glaube, dass ich vielleicht etwas schneller als Eki war, kam ich nicht an ihm vorbei. Wir waren auf der Geraden einfach nicht schnell genug.
Lucas Auer (22 Jahre, Österreich): Insgesamt war es ein super Wochenende für uns. Vielen Dank an meine Jungs für ihre harte Arbeit. Ich hatte einen super Start und verbesserte mich von Startplatz 15 bis auf Rang 9. Mein Speed war heute vielleicht nicht überragend, aber als Zehnter habe ich immerhin noch einen Punkt geholt. Jetzt geht es weiter zum nächsten Rennwochenende.
Edoardo Mortara (30 Jahre, Italien): Das war ein schwieriges Wochenende für mich. Wir haben leider nie eine passende Fahrzeugbalance gefunden. Ich kämpfte sowohl in den Qualifyings als auch den Rennen mit der Pace. Wenn man von weiter hinten startet, ist es schwierig, sich zu verbessern. Ich versuchte, mich von P18 durch das Feld zu arbeiten. Aber mehr als Platz elf war nicht möglich. Jetzt muss ich versuchen, bei den nächsten Rennen meine Pace im Qualifying zu steigern.
Maro Engel (31 Jahre, Deutschland): Unsere Strategie war super und das Auto ließ sich gut fahren. Die Pace war nicht schlecht. Wenn man aber so weit hinten startet, ist es immer schwierig. Die Situation mit dem Platztausch habe ich nicht verstanden. Aus meiner Sicht habe ich Augusto (Farfus) fair überholt und er hat mich sogar noch am Heck berührt, sodass ich von der Strecke runter musste. Danach lag ich fünf Sekunden vor ihm und musste ihn vorbei lassen. Ansonsten möchte ich mich bei meinem Team bedanken. Wir haben wieder gezeigt, dass das Auto sehr schnell ist. Darauf können wir in Budapest aufbauen.
Paul Di Resta (31 Jahre, Schottland): Das war ein hartes Rennen. Es ist immer schwierig, wenn man von hinten starten muss. Nach dem Boxenstopp gab es Berührungen mit Spengler und Glock. Ich weiß nicht, ob es ohne diese viel besser gelaufen wäre. Insgesamt war es ein enttäuschender Tag. Jetzt steht eine längere Pause bis zum nächsten Rennen an. Das gibt mir Zeit, mich zu sammeln und dann neu anzugreifen. Darauf freue ich mich.
Ulrich Fritz, Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef: Das war ein starkes Wochenende für uns. Gestern ein Sieg und Platz 2, heute wieder eine Podiumsplatzierung und Platz 4 von Gary. Damit können wir zufrieden sein. Allerdings ist es natürlich schade, dass wir die Pole Position nicht in einen Sieg umwandeln konnten. Gerade heute, wo der VfB Stuttgart den Aufstieg feiert, wäre ein Sieg von Rob natürlich eine tolle Geschichte gewesen.