DTM-Spitzenreiter Rast: Kann gerne so weitergehen
René Rast
René Rast, wie fühlt man sich als derzeit Führender in der DTM-Fahrerwertung?
Es ist natürlich ein tolles Gefühl – gar keine Frage. Ich hatte es wirklich nicht erwartet, das ganze Thema war noch so weit weg für mich. Im TV-Interview habe ich dann erfahren, dass ich die Meisterschaft anführe. Mittlerweile habe ich es nach und nach realisiert, es fühlt sich auf jeden Fall gut an.“
Am vergangenen Wochenende haben Sie in Budapest bereits Ihre DTM-Sieg-Premiere gefeiert. Beflügelt es Sie eher oder hemmt Sie nun der Erfolgsdruck?
Uns als Team beflügelt es eher. Ob in Hockenheim die erste Startreihe oder das Podium am Lausitzring. Je mehr Erfolg wir hatten, desto motivierter wurden wir. Das hat uns allen noch einmal einen Boost gegeben. In Budapest bin ich bei einem Reifentest schon ein paar Runden gefahren und kannte daher die Strecke. Als ich dann im ersten Freien Training nah an den Zeiten meiner Markenkollegen war, wusste ich, dass es richtig gut laufen kann. An einen Sieg habe ich da aber noch nicht gedacht.
Wird sich etwas an Ihrer Vorbereitung auf die Rennwochenenden ändern? Versuchen Sie nun, noch akribischer zu arbeiten?
Zurzeit haben wir keinen Grund, die Dinge anders anzugehen als bisher. So, wie wir es gemacht haben, hat es an allen Rennwochenenden gut funktioniert. Von mir aus kann es daher gerne so weitergehen.
Sowohl in den Qualifyings als auch in den bisherigen Rennen zählten Sie immer zu den Fahrern mit den schnellsten Rundenzeiten. Das Setup scheint zu stehen – fehlt jetzt nur noch die Feinabstimmung?
Das richtige Setup für das jeweils bevorstehende Event zusammenzustellen – das bleibt nach wie vor eine große Herausforderung. Wir können uns daher nicht auf den Erfolgserlebnissen ausruhen, sondern müssen uns für jedes Rennen ganz spezifisch vorbereiten. In Budapest hatten wir das Auto vor allem auf viel Abtrieb abgestimmt, während man beim anstehenden DTM-Event am Norisring eher auf wenig Abtrieb setzt. Jeder Kurs verlangt sein eigenes Setup. Mein Team ist zum Glück in der Lage, schon sehr gut aussortiert an die Rennstrecke zu kommen. Das erleichtert uns die anschließende Feinabstimmung. An den vergangenen drei Rennwochenenden haben wir als Team immer ein gutes Setup gefunden, aber das ist keine Selbstverständlichkeit.
Welchen Eindruck haben Sie von der Zusammenarbeit mit Ihrem Renningenieur Florian Rinkes?
Einen besonders guten Eindruck. Wir sind so gesehen beide Rookies, er hat vorher ja noch nicht in der Position gearbeitet. Trotzdem haben wir uns schon sehr gut aufeinander eingespielt. Er macht wirklich einen grandiosen Job und weiß extrem viel über das Auto. Und er hat immer das richtige Gespür. Man kann nur den Hut ziehen vor dieser Leistung, die er zurzeit für uns als Team Rosberg vollbringt.
Vom 30. Juni bis 2. Juli findet das DTM-Event auf dem Stadtkurs in Nürnberg statt. Welche Erwartungen haben Sie an die Rennen?
Es ist schwierig vorherzusehen. Natürlich wäre es toll, wenn wir an die Erfolge, die wir jetzt in Budapest hatten, anknüpfen könnten. Wie immer müssen wir abwarten, wie die Trainings laufen und ob wir wieder so konkurrenzfähig sind. In den vergangenen Jahren hat man gesehen, dass Audi in Ungarn häufig stark war und es auf dem Norisring hingegen nicht einfach hatte. Aber ich denke, dass wir wieder ein gutes Auto haben werden. Die Devise wird sicher wieder sein, in die Punkte zu kommen. Dafür müssen wir die Rennen aber erst einmal beenden.
Sind Sie zuvor noch bei anderen Rennen im Einsatz?
Am Donnerstag geht es für mich nach Paul Ricard zu einem weiteren GT-Einsatz. Mit WRT werde ich dort im Blancpain GT Series Endurance Cup starten und mich damit auf das 24-Stunden-Rennen in Spa vorbereiten. Aber spätestens ab Sonntagabend heißt es wieder volle Konzentration auf die DTM am Norisring.