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Mattias Ekström: «Dann geht mir auch das Talent aus»

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström

Mattias Ekström

Mattias Ekström kann eigentlich zufrieden sein. Doch der Schwede ärgerte sich. Auch wenn er als Gesamtführender nach fünf von neun Events im August in die zweite Saisonhälfte gehen wird.

Denn der 39-Jährige hat in Moskau durchaus Punkte liegen lassen. Da wäre zum einen sein zweiter Platz beim irren Sonntagsrennen.

Die frühe Safety-Car-Phase hatte den Lauf ordentlich durcheinandergewirbelt. Vier Fahrer hatten wie in dieser Saison fast schon üblich direkt in Runde eins die Reifen gewechselt – und waren durch das Safety Car plötzlich Siegkandidaten. Ekström verzichtete darauf, dabei hatte er am Lausitzring diese extrem frühen Stopps praktisch «eingeführt».

«Jedes Mal, wenn ich nicht in der ersten Runde reinkomme, kommt das Safety Car. Das ärgert mich schon ein bisschen», gab er hinterher zu. In Budapest gab es ebenfalls ein frühes Safety Car, auch damals hatte er auf einen frühen Stopp verzichtet. Damals reichte es am Ende nur zu Platz fünf, diesmal fuhr er nach einer starken Aufholjagd und unter Mithilfe seines Markenkollegen Nico Müller, der das Feld an der Spitze durch ein langes Hinauszögern seines eigenen Stopps einbremste, noch auf Platz zwei.

Noch ärgerlicher war für ihn aber das Rennen am Samstag. Da geriet er mit Timo Glock aneinander. Mal wieder, muss man sagen. Bereits 2015 gab es zwischen den beiden Routiniers in Moskau einen Crash, in dessen Folge beide ausschieden. Diesmal ging es etwas glimpflicher ab. Auch wenn Ekström nach einer Berührung mit Glock von Platz fünf auf Rang elf zurückfiel. Am Ende wurde er Achter.

«Timo ging das Talent aus und er hat einen Fehler gemacht. Er hat sich bei mir dafür entschuldigt. Aber die Punkte bekomme ich deshalb auch nicht zurück. Das ist sehr schade, denn diese Punkte hätte ich auch gerne», sagte Ekström.

Der Titelkampf gehe nun eben in die heiße Phase. «Ich erwarte auch von niemandem, dass er rumfährt und sagt: „Oh, da ist der Meisterschaftsführende, sei bloß vorsichtig“. Aber auf der anderen Seite: Wenn Timo eines Tages Titelanwärter ist, geht mir auch mal das Talent aus», kündigte er mit seinem bekannten, schelmischen Grinsen an.

Ekström weiter: «Ich nicht böse auf ihn. Aber wie heißt es so schön: Wie du mir, so ich dir. Jeder versucht hier sein Bestes, versucht, so viele Punkte wie möglich zu holen. Aber wie ich sagte: Wie du mir, so ich dir.»

Für Ekström geht es am Wochenende im Rallycross weiter. Den Titelkampf kann er dort angesichts von 38 Punkten Rückstand auf den Führenden Johan Kristoffersson und der Stärke von Volkswagen in dieser Saison im Grunde abschreiben. Sein Ziel ist dann auch klar: «Unter den Top drei landen.»

Trotzdem geht es mit einem guten Gefühl in die Sommerpause, immerhin ist er Gesamtführender in der DTM und kann seine offene Rechnung, sprich: den dritten Titel holen, mit der Serie womöglich tatsächlich begleichen, auch wenn bei noch vier ausstehenden Events noch alles offen ist. Der Schwede hat aktuell nur einen Punkt Vorsprung vor seinem Markenkollegen René Rast und 14 Zähler vor Mercedes-Pilot Lucas Auer.

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