Sorry von Glock: Schlechtes Vorbild für den Nachwuchs
Timo Glock mit seinem Teamchef Stefan Reinhold
Timo Glock hat sich am Montag in einem längeren Post bei Instagram für die Vorkommnisse am Sonntag in Zandvoort entschuldigt.
«Der Tag danach, wenn man realisiert, dass man besser freundlich gegrüßt und tief durchgeatmet hätte, anstatt ein schlechtes Vorbild für den Nachwuchs zu sein! Dieser Ausrutscher hätte gerade mir als Jurymitglied der Deutschen Post Speed Academy nicht passieren dürfen», schrieb der BMW-Pilot, bei dem im Qualifying zum zwölften Saisonrennen und auch danach die Emotionen hochgekocht waren.
Glock war nach der Zeitenjagd disqualifiziert und von Startplatz fünf ans Ende des Feldes strafversetzt worden, nachdem er sich zunächst ein Revanchefoul gegen Edoardo Mortara geleistet und ihn anschließend beschimpft hatte. Inklusive Stinkefinger vor der Mercedes-Garage.
Später hatte er auch den DMSB harsch kritisiert. «Der DMSB hat in der Vergangenheit schon oft gezeigt, dass er in der einen oder anderen Situation eine Sichtweise hat, die nicht immer verständlich ist. Das haben sie wieder bewiesen», so Glock. Auch bei der Anhörung soll Glock Dampf abgelassen haben.
Auf die Frage, wer denn die besten Karten im Achtkampf um den Titel, in dem sich auch Glock nach seiner Aufholjagd auf Rang acht noch befindet, antwortete er mit einer Menge Sarkasmus: «Wahrscheinlich derjenige, der am freundlichsten zum DMSB ist. Der wird Meister. René (Rast) ist glaube ich ein ganz Netter. Ich bin raus. Mich kann man abschreiben. Die werden mich jetzt wahrscheinlich bei jedem Rennen auseinandernehmen. Sollen sie nur, das ist mir relativ wurscht.»
In seinem Post entschuldigte sich der 35-Jährige nicht nur bei BMW und seinen Partner, sondern auch «beim DMSB und den Sportkommissaren, die vor Ort waren! Meine Wortwahl war nicht angebracht.»
Wichtig war Glock aber vor allem die Nachricht an den Nachwuchs. Denn: Wie Glock schrieb, stand er noch vor zwei Wochen vor den Kandidaten der Academy und sprach über eben solche Vorfälle. «Meine Meinung dazu war: So was darf einem niemals passieren.... und ich war mir sicher, dass ich weiß, was ich da erzähle....wohl eher nicht!», erklärte Glock.
Dem Nachwuchs gab er mit auf den Weg: «Genau hinschauen und überlegen, was eine Entscheidung, die man in Millisekunden trifft, für Auswirkungen haben kann.» Allerdings stellte er auch klar, dass diese Emotionen menschlich sind. Beziehungsweise ein Beweis dafür, dass man mit dem Herzen dabei ist. Denn: «Ich liebe unseren Sport und wenn mich irgendwann solche Vorkommnisse wie in der Qualifikation am Sonntag völlig kalt lassen, weiß ich, dass es Zeit ist, den Helm an den Nagel zu hängen ...»