«Zum ersten Mal passiert»: DTM-Spitzentrio patzt
Mattias Ekström
Sogar Mattias Ekström erlebt mit zarten 39 Jahren noch Premieren. Nach rund 25 Jahren im Motorsport und unzähligen Rennen. Das elfte Saisonrennen war so eine Premiere. Denn nach seinem Boxenstopp in der Anfangsphase des Rennens rutschte der Schwede auf kalten Reifen ins Kiesbett.
«Als ich nach der Boxenausfahrt bremsen sollte, habe ich ab dem ersten Moment stehende Räder gehabt. Dann habe ich versucht, die Kurve zu bekommen. Aber keine Chance, das Auto ist einfach geradeaus gefahren», erzählte Ekström, der sich anschließend durch den Kies kämpfte und zumindest weiterfahren konnte. Dass er sich wenig später noch einmal drehte, weil sein Audi auf dem mitgeschleppten Kies ausrutschte, machte da fast schon keinen Unterschied mehr.
«Das ist mir zum ersten Mal in einem Leben passiert. Was das betrifft, hatte ich bislang noch keine Erfahrung. Aber das war nicht wirklich gut von mir», sagte Ekström. Das Rennen war komplett gelaufen. Und damit war auch die Tabellenführung futsch, die hat nun wieder sein Markenkollege René Rast inne.
Der Deutsche erlebte zwar auch einen gebrauchten Tag, holte als Neunter aber immerhin noch zwei Zähler, womit er nun wieder einen Punkt Vorsprung vor Ekström hat. Aber: Von Startplatz fünf aus hatte er sich wesentlich mehr ausgerechnet. Sein Problem: Er wurde zu Beginn lange von Augusto Farfus ausgebremst.
«Beschissen» sei das Leben hinter dem BMW-Piloten gewesen, sagte Rast. «Ich habe extrem viel Zeit verloren.» Und Downforce, die Reifen rutschten die ganze Zeit und gingen schneller kaputt. Rast entschied sich gegen einen frühen Stopp, weil er virtuell gegen die Konkurrenz bereits zu viel Zeit verloren hatte. Er blieb länger draußen, doch seine Aufholjagd stockte nach seinem Stopp bereits früh, er konnte trotz der schnellsten Rennrunde inklusive Streckenrekord die Konkurrenten nicht mehr überholen.
Und Lucas Auer? Der Österreicher war von Beginn an chancenlos. Im Qualifying hatte der einsetzende Regen Mercedes am schlimmsten auf dem falschen Fuß erwischt, Auer lag zu dem Zeitpunkt nur auf Platz 16. Im Rennen hatte er dann eine Kollision mit Nico Müller. Zwar konnte der Österreicher das Rennen fortsetzen, aber mehr als Platz 15 war nicht drin.
«Heute war einfach kein guter Tag. Das brauche ich gar nicht weiter kommentieren. Es war einfach schwierig, aber das gehört dazu. So ist der Rennsport. Zum Glück ist morgen ein neuer Tag. Wir werden bis dahin alles analysieren und dann bekommen wir es auch hin», gibt sich Auer kämpferisch.
Doch die Konkurrenz sitzt ihm im Nacken: Noch ist er mit 99 Punkten Dritter, doch Timo Glock (98), Jamie Green (97), Maxime Martin (93), Marco Wittmann (91) und Mike Rockenfeller (85) sind in Lauerstellung.