Berger: «Gewichte gehören nicht in den Profisport!»
Gerhard Berger
Gerhard Berger lässt sich ungerne für die vielen Neuerungen, die seit seinem Amtsantritt als DTM-Chef eingeführt wurden, loben. Denn nicht alle stammen unbedingt direkt von seinem Schreibtisch.
Was aber definitiv sein großes, persönliches Anliegen war, waren die umstrittenen Performance-Gewichte. Der Österreicher wollte sie seit Monaten loswerden, einzig die Hersteller konnten sich nicht einigen.
In der vergangenen Woche das «Wunder»: Ab sofort fährt die Serie ohne die Zusatzgewichte. Der DMSB muss zwar noch zustimmen, aber man kann davon ausgehen, dass dies vor dem kommenden Rennwochenende in Spielberg auch passieren wird. Dann hätte Berger durchaus einen Meilenstein geschafft, denn die Gewichte sind seit Jahren, mal mehr, mal weniger, Gegenstand hitziger Diskussionen gewesen.
«Eine Gewichtszuladung gibt es im Profisport nicht, man kann dem Besten kein Gewicht aufladen. Das passt da nicht rein, das braucht man nicht und das will auch der Fan nicht», stellte Berger bei «ServusTV» nochmals klar: «Es hat auch zu Strategiespielchen geführt, die nicht mehr tragbar waren.»
Der Titelkampf geht nun in die heiße Phase, vier Rennen stehen noch aus, zehn Fahrer sind in den Kampf um die Meisterschaft involviert. Tabellenführer ist Mattias Ekström (Audi) mit neun Punkten Vorsprung vor Bergers Neffen Lucas Auer (Mercedes).
Ohne Gewichtsabschaffung wäre BMW mit 20 Kilogramm weniger im Auto als Audi und Mercedes zum Red Bull Ring gereist und hätte wohl ohne Frage die Favoritenrolle inne gehabt. «Es kann sein, dass es Audi jetzt ein kleines bisschen zugute kommt. Der Audi hat aber eine sehr gute Arbeit geleistet und hat ein sehr starkes Auto. Wir haben jetzt eine ausgeglichene Situation, wir werden den besten Motorsport sehen», sagte Berger.
Auch der Tabellenführer findet die Abschaffung «sehr gut, ich bin seit vielen Jahren dabei. Es gab immer Diskussionen. Ich bin froh, dass der bittere Beigeschmack jetzt weg ist. So ist es viel ehrlicher und korrekter», meinte Ekström.