Hammer-Rennen! Glock und Paffett sorgen für Mega-Show
Timo Glock
Timo Glock und Gary Paffett haben im zweiten Saisonrennen in Hockenheim für beste Unterhaltung gesorgt. Glock lieferte sich mit Paffett einen rund 20-minütigen, beinharten, rundenlangen Kampf auf höchstem Niveau um den Sieg, den sich Glock am Ende sicherte. Für ihn ist es der fünfte Sieg im 76. DTM-Rennen. Nach seinem dritten Platz am Samstag ist der BMW-Pilot mit 44 Punkten Gesamtführender vor Paffett.
Der Brite unterstrich mit einem Husarenritt von Startplatz zehn auf Rang drei, dass er in dieser Saison zu den Titelanwärtern zählt. Er hat 43 Punkte auf dem Konto. Mike Rockenfeller sorgte derweil für einen versöhnlichen Audi-Auftritt. Nach dem schwachen Abschneiden am Samstag mit nur drei Pünktchen raste der Meister von 2013 nach einem starken Auftritt auf Platz zwei!
Glock rastete am Funk förmlich aus: «Das war das verrückteste Rennen, das ich je gefahren bin. Mercedes, ihr seid total bescheuert, dass ihr diese Meisterschaft verlasst!» Glock und Paffett nahmen sich nach der Zieldurchfahrt völlig fertig in den Arm. Das Duo hatte für beste Unterhaltung gesorgt.
Was bei dem Höllenritt fast unterging: Joel Eriksson fuhr sensationell auf Platz vier, gefolgt von Audi-Pilot Loic Duval. DTM-Rückkehrer Pascal Wehrlein fuhr auf den sechsten Platz, gefolgt von Meister René Rast.
Fehlstarts und Chaos
Action gab es bereits am Start: Edoardo Mortara und Daniel Juncadella blieben stehen, die Konkurrenz hatte alle Mühe, einen Crash zu vermeiden. Sowohl Juncadella als auch Lucas Auer unterlief ein Frühstart, wofür sie jeweils eine Fünf-Sekunden-Strafe kassierten.
An der Spitze zog Glock souverän seine Kreise, Auer pushte und zog an Rast vorbei. Er wusste: Er muss aufgrund der Strafe einen kleinen Vorsprung auf die Konkurrenten herausfahren. Rast war der einzige Audianer, der in der Spitzengruppe mithalten konnte, verfolgt vom Mercedes-Duo Paffett und di Resta. Erst dann der zweite Audi von Rockenfeller auf Platz sieben.
Zur Hälfte des Rennens absolvierte die Spitzengruppe die Pflichtstopps, und Paffett und di Resta übten eine Menge Druck auf den Führenden Glock aus, während Auer noch draußen blieb. Er kam 24 Minuten vor dem Ende in die Box. Der Stopp verlief bitter: Fast 14 Sekunden brauchte seine Crew, dazu kam die Strafe: Auer reihte sich im Mittelfeld wieder ein.
Glock führte zu Beginn der Crunch Time vor Paffett und di Resta, seinem Markenkollegen Eriksson, Rockenfeller, Rast, Duval und Wehrlein. Paffett legte sich kurze Zeit später Glock zurecht und schlug rund 20 Minuten vor Schluss gnadenlos zu und schnappte sich die Spitze. Beide lieferten sich einen sehenswerten Zweikampf, ein Rad-an-Rad-Duell, mit dem Messer zwischen den Zähnen. Rundenlang, maximale Attacke.
Dahinter nutzten die Verfolger den Zweikampf und rückten näher. In den letzten zehn Minuten entwickelte sich ein hoch dramatischer Kampf, mit immer wieder wechselnden Positionen und dem besseren Ende für Glock.