Formel 1: Abschied in der Unterhose

DTM-Doppelsieg Mercedes: «Was für ein mega Start!»

Von Otto Zuber
Gary Paffett gewinnt in Hockenheim

Gary Paffett gewinnt in Hockenheim

Perfekter Auftakt in die Jubiläumssaison von Mercedes: Gary Paffett und Lucas Auer erzielten beim ersten Rennen der neuen DTM-Saison in Hockenheim einen Doppelsieg. Insgesamt fuhren sechs Mercedes unter die ersten Acht.

Für Paffett war es sein erster DTM-Sieg seit dem Lausitzring 2013. Der DTM-Champion von 2005 stand zum 21. Mal in der DTM und zum fünften Mal beim Heimrennen von Mercedes-AMG Motorsport in Hockenheim auf dem obersten Podesttreppchen. Bereits am Vormittag erzielte Gary im ersten Qualifying der Saison seine 13. DTM-Pole Position. Damit führt er die Fahrerwertung nach dem ersten Renntag des Jahres mit 28 Punkten vor seinem Teamkollegen Lucas Auer (18 Punkte) an.

Der Auftaktsieger des Vorjahres, Lucas Auer, erzielte als Zweiter seinen siebten DTM-Podestplatz sowie seinen zweiten in Hockenheim. Die starke Mannschaftsleistung zum Auftakt der Jubiläumssaison komplettierten Edoardo Mortara Pascal Wehrlein Paul Di Resta und Daniel Juncadella, die ebenfalls alle in die Punkteränge fuhren.

Edoardo Mortara eröffnete die Saison mit einem vierten Platz. Der DTM-Meister von 2015, Pascal Wehrlein, kam bei seinem DTM-Comeback nach zwei Jahren in der Formel 1 auf Platz fünf ins Ziel. Paul Di Reste belegte beim Saisonstart Platz sieben, direkt vor seinem Markenkollegen Daniel Juncadella. Der Spanier fuhr damit nach einem Jahr DTM-Pause bei seiner Rückkehr direkt im ersten Rennen in die Punkteränge, und das obwohl er sich Anfang April beim Training sein Schlüsselbein angebrochen hatte.

Stimmen zum Rennen

Gary Paffett (37 Jahre, England): Das Team hat heute einen sehr guten Job gemacht, das Auto war wirklich gut. Am Anfang ging Lucas an mir vorbei und ich wollte in diesem Moment nicht zu hart dagegenhalten. Wir haben dann unseren Stopp vorgezogen und der Reifenwechsel sowie die Out-Lap waren richtig stark. Dadurch kamen wir wieder an ihm vorbei. In der Folge konnte ich eine Lücke herausfahren und den Sieg nach Hause bringen. Mein letzter Sieg liegt einige Jahre zurück. Wir waren in dieser Zeit oft nah am Sieg dran und es ist eine super Belohnung für mich und das Team für all die harte Arbeit der letzten Jahre.

Lucas Auer (23 Jahre, Österreich): Das war leider ein bisschen schade, denn bis zum Boxenstopp habe ich noch geführt. Und ganz klar: Natürlich wollte ich das Rennen gewinnen! Aber morgen ist ein neuer Tag. Die coolsten Zweikämpfe habe ich immer mit Timo Glock, sie sind stets richtig eng und gut. Wir haben ein gutes Paket und heute alle sechs Autos in die Top-10 gebracht - besser geht es doch nicht.

Edoardo Mortara (31 Jahre, Italien): Das war ein sehr gutes Rennen, aber alles in allem ein schwieriger Tag. Die ersten beiden Trainings waren hart und mein erster Run im Qualifying war recht schlecht. Danach ist mir auf dem zweiten Run eine Runde gelungen, die mich auf Platz sieben gebracht hat. Mir war von Anfang an klar, dass ich nach vorne fahren kann, wenn ich mich relativ gut qualifiziere. Ich war das ganze Rennen über mit dem Auto zufrieden. Die Balance war gut und ich konnte gut auf die Reifen achten, besonders auf dem ersten Stint, der wie ich glaube einer der längsten im Feld war. Alles lief gut und ich freue mich für das Team über das gute Mannschaftsergebnis.

Pascal Wehrlein (23 Jahre, Deutschland): Ich bin mit Platz fünf mehr als zufrieden, denn ich hätte nicht gedacht, dass ich mich in der DTM so schnell wieder zurechtfinden würde. Heute wäre sogar noch deutlich mehr drin gewesen. Wir haben ein paar Plätze beim Boxenstopp verloren. Das war schade. Aber das Auto funktionierte gut und ich konnte danach einige Autos überholen. Edo hatte am Ende frischere Reifen, weil er ziemlich spät an die Box kam, aber es war ein super Ergebnis für das ganze Team. Ich habe sicher nichts verlernt, aber es gibt für mich noch einiges zu lernen. Für das erste Rennen bin ich aber zufrieden und nehme diese zehn Punkte gerne mit. Ich hoffe aber, dass da noch mehr kommt.

Paul Di Resta (32 Jahre, Schottland): Es war etwas schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte. Ein kleiner Fehler im Qualifying hat mich zurückgeworfen. Wir kämpften uns aber nach vorne und haben die Strategie richtig hinbekommen. Vielleicht haben wir zur Rennmitte etwas an Schwung verloren, aber wir haben uns davon erholt. Glückwunsch an Gary und Lucas, sie standen heute auf dem Podium. Hoffentlich kann ich das morgen auch schaffen.

Daniel Juncadella (26 Jahre, Spanien): Das Rennen hat Spaß gemacht, aber ich bin noch etwas verärgert über mein Qualifying. Mit dem Rennen bin ich aber zufrieden. Jetzt gilt es, morgen auch das Qualifying richtig hinzubekommen. Schade, denn ich wollte unbedingt ein noch besseres Ergebnis einfahren, da heute der Geburtstag eines meiner besten Freunde gewesen wäre, der im vergangenen Jahr leider verstorben ist. Deshalb ist es ein ganz besonderer Tag für mich und ich habe im Rennen alles gegeben. Aus Teamsicht lief es super: Wir haben einen Doppelsieg eingefahren und alle Autos in die Punkteränge gebracht. Glückwunsch an das gesamte Team. Das war ein sehr guter Start in die Saison.

Ulrich Fritz, Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef: Was für ein mega Start in die Saison. Ein Doppelsieg durch Gary und Luggi, dazu noch Edo und Pascal auf 4 und 5 sowie Paul und Dani auf 7 und 8. Besser hätte es fast nicht laufen können. Endlich können Gary und ich unseren ersten DTM-Sieg zusammen feiern. Darauf mussten wir so lange warten. An dieser Stelle aber vor allem auch ein riesiges Dankeschön an unsere Mannschaft. Mancher hat an unserer Motivation für dieses Jahr gezweifelt. Ich glaube, darauf haben wir heute eine perfekte Antwort gegeben.

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