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Grohs und Manthey: «Wir haben uns Saures gegeben»

Von Andreas Reiners
Harald «Nippel» Grohs und Olaf Manthey kennen sich seit über 35 Jahren. Haben ein freundschaftliches Verhältnis. Auf der Strecke waren die beiden, die DTM-Geschichte mitgeschrieben haben, Konkurrenten.

Grohs holte bei 59 Starts in der Tourenwagenserie sieben Siege. Manthey kam bei 117 Starts auf zwei Siege. Insbesondere in den Jahren 1984 und 1985 lieferten sie sich harte Zweikämpfe auf der Strecke. Manthey wurde im Gesamtklassement beide Mal Zweiter vor Grohs, der dafür immerhin 1984 als erster Sieger eines DTM-Rennens Geschichte schrieb.

Doch damals, in der alten DTM, war vieles anders als heute. «Wir haben uns immer geholfen. Ich hatte den Vorteil, dass ich mit meinem Wohnmobil zur Rennstrecke kam. Ich kriegte alles auf dem Silbertablett serviert», sagte Grohs dtm.com.

Er erinnert sich: «Der Olaf hat sein Auto in der Woche teilweise noch selber vorbereiten müssen. Er kam freitags an die Rennstrecke, unter der Woche musste er ja noch seinen Baukran fahren. Dann haben wir Teile getauscht, Federn und so weiter. Ich war dann auch oft bei ihm essen, seine Frau hat lecker gekocht. Auf der Strecke haben wir uns dann aber Saures gegeben. So war das damals.»

Auch Manthey schwelgt in Erinnerungen, er erinnert sich gerne an diese Zeit zurück. «Ich bin damals mit einem Rover Vitesse gefahren und er auf dem 635. Wir haben uns bei den Rennen schon die Aufkleber untereinander ausgetauscht. Aber, wir sind immer respektvoll miteinander umgegangen und haben uns die Luft zum Überleben gelassen», sagte Manthey

Und zieht einen Vergleich zum denkwürdigen Rennen der Neuzeit beim ersten Rennwochenende in Hockenheim. Manthey: «Das hatten wir ständig. Früher gab es aber auch nicht so viel Strafen. Die haben uns machen lassen. Wenn wir in der DTM weiter so Rennen sehen wie das am Sonntag zwischen Glock und Paffett, dann ist es toll zuzuschauen.»

Manthey erinnert sich noch an eine weitere Anekdote: «1990 gab es das sogenannte "Wixer-Rennen". Das war am Samstag ein 50 Kilometer-Rennen für die Autos ab Startplatz 16. Harald, Alain Cudini im Mercedes und ich haben uns in Hockenheim auf dem großen Kurs einen unglaublichen Kampf geliefert. Da ist die Führung in jeder Runde drei-, viermal gewechselt. Alle drei Teamchefs sind danach ins Parc Fermé gelaufen, weil sie Angst hatten, wir würden uns auf die Nuss hauen. Aber, wir sind aus dem Auto gestiegen und haben uns in den Armen gelegen, weil uns das so viel Spaß gemacht hat.»

Grohs: «Wir waren abends geschlossen im Aktuellen Sportstudio. Das war so geil. Ich habe im Parc Fermé erstmal den Helm aufgelassen. Weil Cudini, der Dritter wurde, sehr impulsiv war. Das war großer Motorsport.»

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