Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Dicke Luft: Di Resta verweigert Eng den Handschlag

Von Andreas Reiners
Di Kollision zwischen di Resta und Eng

Di Kollision zwischen di Resta und Eng

Der Vorwurf, dass Paul di Resta nur selten Emotionen zeigt, ist nicht völlig aus der Luft gegriffen. Beim Schotten kann man manchmal nur schwer erkennen, ob er das Rennen gewonnen hat oder ob er ausgeschieden ist.

Doch die Saison geht in ihre heiße Phase, Punkte sind im Titelkampf besonders wichtig, Ausfälle schmerzen dreifach. Und dann zeigt auch di Resta, dass er emotional sein kann. Auf seine Art.

Der Schotte, der die TV-Kameras nach seinem 18. Platz im 15. Saisonrennen stocksauer stehen ließ, kochte auch rund eine Stunde später innerlich noch immer. Er war von BMW-Rookie Philipp Eng gedreht worden. Der Österreicher erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe. Das war es aber nicht, das di Resta auf die Palme brachte.

«Er hat mich aktiv eingebremst, dreimal an drei verschiedenen Stellen. Und das ist einfach unsportlich. Ich habe noch nicht gesehen, wie er mich getroffen hat, und ehrlich gesagt will ich es auch gar nicht sehen. Es ist in Ordnung, wenn er sich da verschätzt hat. Aber das andere geht gar nicht, denn es ist klar, dass er Instruktionen bekommen hat, denen er gefolgt ist», wetterte di Resta. Klar; Er war auf 180, denn er hat nach 15 von 20 Rennen durch den Nuller die Führung wieder an seinen Mercedes-Teamkollegen Gary Paffett verloren. Der Brite hat 194 Punkte, di Resta 186.

Im Media Center trafen beide bei den Interviews nach dem Rennen aufeinander. Eng, der sich bereits im TV entschuldigt hatte, tat dies persönlich erneut und reichte di Resta die Hand. Der hatte aber keine Lust auf einen Handshake. Die Vorwürfe zum angeblichen «Breaktest» fand wiederum Eng unverschämt.

«Es ist sehr schade, dass ein Mann seines Formats so etwas sagt und macht. Das ist sehr enttäuschend. Ich kann verstehen, dass er frustriert ist. Er braucht aber auch nichts erfinden», sagte Eng.

Der BMW-Rookie weiter: «Es tut mir leid für ihn und auch für Mercedes. Die Lücke war da, und plötzlich aber nicht mehr. Man muss sich dabei aber auch die Frage der Vermeidbarkeit stellen, wir haben beide etwas daraus gelernt. Ich habe gedacht, ich kann ihn nur verfehlen. Beim Einlenken gab es dann einen Schubser.»

Unterstützung erhielt Eng von seinem Chef. «Paul hat die Tür riesig aufgemacht. Dann setzt sich Philipp daneben und er masht die Tür wieder zu. Keine Ahnung, warum es eine Strafe für Philipp geben muss.» Di Restas Boss wiederum fragte sich, warum sich ein im Titelkampf Unbeteiligter auf diese Art und Weise einmischen muss.

Was di Restas Titelkampf betrifft, hatte Eng aber noch einen Rat parat: «Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Wenn man im Titelkampf ist, muss man auch ein wenig aufpassen.»

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