Drama im DTM-Titelkampf: Rast gewinnt das Chaosrennen
Rene Rast
Der dramatische Titelkampf in der DTM spitzt sich zu: Titelverteidiger Rene Rast hat sich in einem völlig verrückten 17. Saisonrennen in Spielberg überraschend einen Last-Minute-Sieg gesichert. Der 31-Jährige profitierte dabei von einer späten Safety-Car-Phase, einem Drama um Daniel Juncadella und von tatkräftiger Mithilfe zweier Audi-Teamkollegen.
Für Rast war es der vierte Saisonsieg, mit dem er erneut einen Schritt nach vorne machte im Titelkampf. Rast hat drei Rennen vor Saisonende nun 174 Punkte auf dem Konto und rückt dem führenden Mercedes-Duo weiter auf die Pelle. An der Spitze gab es nach dem Drama-Rennen auf dem Red Bull Ring einen Wechsel: Paul di Resta hat die Gesamtführung zurückerobert. Der Mercedes-Pilot fuhr auf Platz vier.
Mit den zwölf Punkten löste er seinen Teamkollegen Gary Paffett an der Spitze ab – di Resta kommt jetzt auf 216 Zähler, Paffett auf 207. Der Brite wurde nur Zehnter. Heißt: Rast hat nur noch 42 Punkte Rückstand auf die Spitze.
Hinter Rast Zweiter wurde Mike Rockenfeller, Nico Müller komplettierte als Dritter das reine Audi-Podium. Hinter di Resta auf Platz fünf fuhr Jamie Green vor Lucas Auer, Marco Wittmann, Philipp Eng und Augusto Farfus.
Gaststarter Sebastien Ogier sammelte seine ersten Führungsrunden in der DTM! Allerdings natürlich nur, weil er am längsten mit seinem Boxenstopp wartete. Am Ende fuhr der Franzose in seinem ersten Rennen in der Tourenwagenserie nach dem Chaos am Ende auf einen starken zwölften Platz.
Drama am Start
Die erste Runde bot sofort jede Menge Drama: Der Start war bereits eine Herausforderung, denn die rechte Seite war nach starken Regenfällen am Vormittag noch feucht, die Ideallinie war bereits trocken. Bis auf Joel Eriksson fuhren deshalb auch alle mit Slicks los, nur Eriksson setzte wie in Misano auf Regenreifen, verzockzte sich diesmal aber komplett.
In der zweiten Kurve krachte es bereits: Loic Duval schob Philipp Eng an, der wiederum in Robin Frijns krachte. Dabei beschädigte sich auch Gary Paffett seinen Mercedes, fiel ans Ende des Feldes zurück. Das Safety Car kam heraus, beim Restart wurde aufgrund der Bedingungen auf die Indy-Variante in Zweierreihen verzichtet. Rockenfeller übernahm die Führung von Juncadella, dahinter lauerten Glock, Farfus, Wittmann und di Resta.
Viel tat sich nach der turbulenten Anfangsphase nicht, erst als nach rund 20 Minuten das DRS freigegeben wurde, gab es das eine oder andere Überholmanöver. Wie zum Beispiel an der Spitze, wo Juncadella an Rockenfeller vorbeizog. Das Duo hatte sich nach rund der Hälfte des Rennens bereits einen Vorsprung von über fünf Sekunden auf Glock, Wittmann, Farfus, di Resta und Auer herausgefahren.
Zur Rennmitte wurde es in der Boxengasse eng, da viele Fahrer ihren Pflichtstopp absolvierten. Juncadella blieb souverän vorne vor Rockenfeller, dahinter kämpfte ein ganzer Zug um den letzten Podestplatz, teilweise mit sehenswerten Zweikämpfen, zum Beispiel zwischen Wittmann und Rast, die sich im Kampf um Platz drei nichts schenkten.
In den letzten Minuten überschlugen sich nochmals die Ereignisse. Rast fiel nach einer Berührung mit Wittmann zunächst zurück, di Resta lag kurzzeitig auf Rang vier. Als Glock seinen Boliden abstellen musste, kam noch einmal das Safety Car heraus. Beim Restart blieb Juncadella vorne vor Rockenfeller, Müller, Rast und di Resta. Ganz bitter: Juncadella hatte beim Restart zu früh beschleunigt, weshalb er eine 30-Sekunden-Ersatzstrafe aufgebrummt bekam. Bedeutete: Rockenfeller und Müller winkten Rast durch, der das Rennen gewinnen konnte.