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Mattias Ekström: «Werde nicht auf Knien rutschen»

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström

Mattias Ekström

Mattias Ekström macht keinen Hehl daraus, dass er 2019 in die DTM zurückkehren würde. Das Problem: Bei Audi ist offenbar kein Platz mehr für ihn.

Im Nachhinein ist man immer schlauer. Und dann ist es auch immer einfach, Entscheidungen zu bereuen oder als falsch zu bezeichnen. Mattias Ekström ist schlauer.

Er hatte sich im vergangenen Winter dazu entschieden, mit seinem Team EKS in der Rallycross-WM weiterzumachen und seine DTM-Karriere zu beenden. Im Mai beim Saisonauftakt verabschiedete sich der Schwede ganz offiziell als Audi-Gaststarter von der Tourenwagenserie. Ein Hintertürchen hatte er sich aber immer offen gelassen.

Als Audi ankündigte, die Unterstützung für sein EKS-Team einzustellen, war klar: So wie bisher würde es nicht weitergehen. Schnell hieß es dann: Warum kehrt der zweimalige Meister nicht in die DTM zurück? Ekström hatte sich 2017 als Vizemeister verabschiedet.

Doch offenbar gibt es bei Audi keinen Bedarf. Wenn es keinen Platz gibt, dann gibt es nichts worüber man diskutieren kann. Ich weiß zwar noch nicht, wer fahren wird, aber soweit ich weiß, gibt es keine freien Plätze. Mich hat noch keiner gefragt, ob ich fahren will», sagte Ekström motorsport.com.

Dem Thema DTM steht Ekström «recht offen gegenüber. Wenn jemand kommen und sagen würde: „Willst du nicht in der DTM fahren?“, dann wäre ich nicht abgeneigt. Aber das ist bisher nicht passiert, und daher beschäftige ich mich damit auch nicht.».

Er stellt klar: «Ich bin auch keine 18 mehr und werde nicht auf Knien rutschen. Es müsste für mich alles passen, und das Team müsste mich haben wollen. Audi hat ein gutes Team, für sie gibt es wenig Gründe, etwas zu ändern.»

Audi will den Kader vor Weihnachten bekanntgeben. Bei den Young Driver Tests in Jerez darf Ekströms Rallycross-Kumpel Andreas Bakkerud ran, ebenfalls zum Einsatz kommen der dreimalige Le-Mans-Sieger und ehemalige Champion der Japanischen Super GT, Benoît Tréluyer (42), der im Kundensport-Programm von Audi Sport erfolgreiche Belgier Frédéric Vervisch (32) sowie der junge Italiener Mattia Drudi (20), der in dieser Saison bei Starts im Audi R8 LMS für Audi Sport Italia einen starken Eindruck hinterlassen hat. Auch zwei Formel-3-Fahrer werden hinter dem Steuer des über 500 PS starken Audi Platz nehmen: der Österreicher Ferdinand Habsburg (21) und Jonathan Aberdein (20) aus Südafrika.

Gesetzt aus dem aktuellen Kader sind Vizemeister Rene Rast, Mike Rockenfeller und Nico Müller, die zuletzt bereits den 2019er Boliden testen durften. Jamie Green dürfte trotz seiner Horrorsaison ebenfalls gesetzt sein. Dafür enttäuschte Loic Duval wie schon 2017 erneut, kam auch im zweiten Jahr nicht wirklich in Fahrt. Robin Frijns geht in der neuen Saison der Formel E an den Start.

Kollisionen gibt es bei den Kalendern keine, das Doppelprogramm wird aber vor allem im Frühjahr intensiv. Es ist also nicht unbedingt so, als sei der Kader bereits in Stein gemeißelt. Aber Ekström betont, dass er nicht betteln wird. «Ich war lange dabei, werde aber nicht hingehen und sagen: Gebt mir einen Platz!»

Aber es ist ja Dezember: «Vielleicht kommt ein Angebot an Weihnachten, man weiß ja nie. Aber ich erwarte nicht, dass der Weihnachtsmann mit einem Angebot für die DTM vorbeikommt», sagte Ekström. Er weiß: «Wenn niemand Bedarf hat, dass ich fahren könnte, dann ist es auch ein Zeichen dafür, dass es der richtige Zeitpunkt war, aufzuhören.»

Dass es möglicherweise nichts mehr wird mit einem DTM-Comeback ärgert ihn dann doch ein wenig – was die Autos betrifft. Denn die bekommen rund 100 PS mehr verpasst. Etwas, das sich Ekström immer gewünscht hatte. «18 Jahre lang hat keiner auf mich gehört, wenn ich gesagt habe, dass wir mehr Leistung brauchen. Dann trete ich zurück, und im Jahr darauf gibt es mehr Leistung. Ich bereue nichts, aber es ist schon etwas peinlich und lustig, dass sie so lange dafür gebraucht haben.»


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