DTM und Super GT: Button und Co. beim Saisonfinale?
Jenson Button
Es soll spektakulär werden. Besonders, faszinierend. Zwei Treffen zweier Serien an zwei Rennwochenenden: Die DTM und die Super GT wollen 2019 zusammen auf die Strecke gehen, das gemeinsame Class-1-Reglement, die Zukunft zelebrieren. Zuletzt war es ein wenig ruhig darum geworden, die Umsetzung gestaltet sich umfangreich.
Und ist nicht ganz unkompliziert. Klar: Zum einen geht es um Logistik-Fragen, um die Kosten, wenn die DTM nach Japan geht und die Super GT im Gegenzug nach Europa kommt. Es geht aber auch um sportliche Fragen. Um Organisatorisches. Den Ablauf. Detailarbeit, die abgestimmt werden muss.
Noch können die beiden Serien deshalb keinen Vollzug melden. Die ITR teilte auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com mit: «Es ist nach wie vor der Plan, dass Autos aus der DTM und der Super-GT-Serie in diesem Jahr zweimal gegeneinander antreten. Zum einen planen die beiden Serien ein Joint Event in Japan, voraussichtlich im November nach Ende beider Saisons.» Nach Informationen von SPEEDWEEK.com soll das Event am 23./24. November in Fuji steigen. Suzuka ist aber offenbar auch noch eine mögliche Alternative.
Ein weiteres gemeinsames Stand-Alone-Event im Laufe der Saison wird es aber nicht geben, da es «aufgrund der Rennkalender beider Serien nicht darstellbar» ist, so die ITR weiter: «Deshalb ist geplant, dass Autos aus der Super-GT-Serie bei einer der neun DTM-Veranstaltungen an beiden Rennen teilnehmen. Um welche Veranstaltung es sich handeln könnte, steht noch nicht fest.»
Da Deutschland das bevorzugte und aufgrund des Effekts auch logische Austragungsland ist und da die Planungen für das Zusammentreffen der beiden Serien auf die zweite Saisonhälfte ausgerichtet sind, kommen lediglich der Lausitzring (23. bis 25. August) und das Finale in Hockenheim vom 4. bis 6. Oktober in Frage.
Aber: Die zahlreichen Vorzüge eines Super-GT-Besuchs beim Finale sprechen für sich, was Hockenheim als sehr wahrscheinlich erscheinen lässt.
Dieser Besuch ist nicht ganz einfach umzusetzen, da Honda, Lexus und Nissan nicht wie 2017 ein paar Demorunden drehen, sondern aktiv am Renngeschehen teilnehmen sollen und deshalb in das normale Programm mit aufgenommen werden. Als Gaststarter sozusagen.
Heißt: Die Super-GT-Autos könnten zum Beispiel die Trainings, Qualifyings und Rennen außerhalb der Wertung absolvieren. Auch wenn es das Finale ist – mit Gaststartern hat die DTM Erfahrung, 2018 fuhr zum Beispiel Rallye-Legende Sebastian Ogier beim vorletzten Rennwochenende in Spielberg mit. Mit wie vielen Boliden die Japaner kommen ist eine weitere der zu beantwortenden Fragen. Einem Bericht der japanischen Autosport zufolge soll es je ein GT500-Testauto sein, das nach Deutschland geschickt wird. Keine Frage ist, dass der frühere Formel-1-Weltmeister und aktuelle Super-GT-Champion Jenson Button als Zugpferd aus Japan sehr gut funktionieren würde.
Im Gegenzug sollen angeblich 14 DTM-Autos nach Japan reisen, um sich mit den Super-GT-Boliden zu messen. Offenbar wird auch für Japan das DTM-Format mit Sprintrennen genutzt, unumgänglich dürfte ein Balance-of-Performance-System sein, da die Super GT das Class-One-Reglement, das die DTM ab 2019 nutzt, in der Form erst 2020 einführt. Auch die Reifenfrage muss geklärt werden: Die DTM fährt mit Hankook-Pneus, in Japan herrscht mit Michelin, Bridgestone, Yokohama und Dunlop ein regelrechter Reifenkrieg. So oder so: Es wird spektakulär.