Formel 1: Abschied in der Unterhose

DTM Assen: Irres Rast-Drama, Mega-Show von Wittmann

Von Andreas Reiners
René Rast

René Rast

DTM-Krimi in Assen: René Rast verliert im zehnten Saisonrennen wegen seiner Reifen den sicher geglaubten Sieg. Marco Wittmann rast von Startplatz 18 auf Rang zwei.

Mega-Aufholjagd von Marco Wittmann! Und ein dickes Reifen-Drama um Tabellenführer René Rast. Wittmann ist im zehnten Saisonrennen der DTM in Assen von Startplatz 18 nach einem furiosen Auftritt auf Platz zwei gerast.

Schneller war nur Mike Rockenfeller: Der Audi-Pilot hatte im Ziel 4,5 Sekunden Vorsprung. Für den Ex-Meister war es der sechste Sieg seiner Karriere, der erste seit 2017.

Um Rast gab es ein Reifen-Drama. Der Spitzenreiter fuhr einem sicheren Sieg entgegen, ehe seine Reifen knapp zehn Minuten vor dem Ende einbrachen und er nochmals an die Box musste. Einen Tag nach seinem «Halbzeit-Titel» holte er als Fünfter immerhin noch zehn Zähler.

Enges Titelrennen

Bedeutet: Es wird wieder enger im Titelrennen: Rast liegt nach zehn von 18 Rennen mit 158 Punkten vorne. Dahinter: Markenkollege Nico Müller. Der Schweizer fuhr dank eines starken Schlussspurts auf Platz drei und kassierte so 15 Zähler, er steht nun bei 136. Neuer Dritter ist Wittmann mit 118 Punkten.

Auf einen starken vierten Platz fuhr Jonathan Aberdein im WRT-Audi. Hinter Rast landete Lokalmatador Robin Frijns auf Platz sechs.

Jubel gab es auch bei Aston Martin: Für den DTM-Neuling holten Daniel Juncadella und Paul di Resta auf den Plätzen sieben und acht die nächsten Punkte. Und das ganz ohne Safety Car. Jamie Green (Audi) und Pietro Fittipaldi (WRT) komplettierten die Top Ten.

Rast kommt gut weg

Nach seinen Fehlstarts zuletzt kam Rast diesmal gut weg und behauptete seine Führung. Dafür blieb Abderdein auf seinem zweiten Startplatz fast stehen, verlor zahlreiche Plätze. Rockenfeller setzte sich auf Platz zwei vor Frijjns und Müller. Einziger BMW-Fahrer in der Spitzengruppe war Sheldon van der Linde auf Rang fünf.

Immerhin: Marco Wittmann gab mit ordentlich Wut im Bauch Vollgas. Er musste wegen technischen Problemen vom letzten Startplatz aus ins Rennen, fegte innerhalb von zwei Runden auf Platz elf.

Es ging eng zu, die Top trennte nach sieben Runden lediglich sieben Sekunden. Was Wittmann in die Karten spielte: Er raste bis auf Platz sieben vor, war zu dem Zeitpunkt der schnellste Fahrer im Feld, hing aber wenig später hinter Fittipaldi fest. 35 Minuten vor dem Ende ging er deshalb zum Pflichtstopp in die Box. Vorne blieb Rast vor Rockenfeller, Frijns, Müller und Fittipaldi.

Zur Halbzeit kam auch die Spitzengruppe an die Box: Rast blieb vorne unmittelbar vor Wittmann, der weiter eine Mega-Show ablieferte. Einen Rückschlag gab es bei Müller, der bei seinem Stopp fast doppelt so lange stand wie die Konkurrenz und deshalb zwei Plätze verlor.

Bei Wittmann setzte rund 20 Minuten vor dem Ende der Reifenverschleiß ein. Rast konnte er nicht mehr folgen, stattdessen musste er Rockenfeller vorbeiziehen lassen.

Zehn Minuten vor Ende dann das Rast-Drama: Er wurde wehen einbrechender Reifen in die Box beordert, fiel aus den Top Ten heraus. Er pflügte mit frischen Reifen durchs Feld und immerhin noch auf Platz fünf.

So geht es weiter

In drei Wochen geht es mit dem sechsten Rennwochenende weiter: Am 10./11. August fährt die DTM auf dem englischen Traditionskurs in Brands Hatch.

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