DTM und Sat.1: «Ein bisschen Pink und jünger denken»
616.000 Fans verfolgten die Rennen im Schnitt
Andrea Kaiser gerät ins Schwärmen, wenn sie von der DTM spricht. Man merkt, dass sie mit viel Herzblut dabei ist. Sie muss aber nicht lange nachdenken, wenn es um Verbesserungen geht.
«Ein bisschen mehr Show wäre gut, mal einen richtigen Superstar bringen wie Pink. Mehr Synergien vernetzen, mehr auf Social Media machen. Ein bisschen jünger denken», sagte die Sat.1-Moderatorin SPEEDWEEK.com in Hockenheim.
Dort ging das zweite Jahr mit dem Privatsender als TV-Partner der Tourenwagenserie zu Ende. Zwei Jahre, in denen viel passiert ist mit dem Mercedes-Ausstieg, dem Einstieg von Aston Martin oder mit den neuen Autos mit Vierzylinder-Turbomotor und mehr als 610 PS.
«Es ist eine Serie geworden, die richtig Spaß macht. Nach dem ersten Rennen habe ich eine Nachricht von Familie Vettel bekommen, dass es richtig Spaß macht zuzuschauen. Man merkt, dass jemand das Sagen hat, der Racing haben möchte. Ich hätte gern nur noch mehr Rennen in Deutschland. Aber sie geht in eine gute Richtung», sagte Kaiser.
Auch für Sat.1 selbst ging es am Ende in die richtige Richtung. Lange lag der Sender bei den Übertragungen in etwa auf Vorjahresniveau, was die Quoten betrifft, beim für Sat.1 wichtigeren Marktanteil sogar darüber.
Beim Finale gab es dann nochmal zwei Bestmarken: 680.000 Zuschauer beim vorletzten Rennen bedeuteten den besten Zuspruch für Sat.1 an einem Samstag, die 1,02 Millionen am Sonntag (1,15 Millionen bei Zieldurchfahrt) waren der beste Wert überhaupt, seit Sat.1 überträgt. In der Zielgruppe wurden am Samstag 7,9 Prozent Marktanteil gemessen, einen Tag später waren es 7,4 Prozent. Ebenfalls starke Werte.
Unter dem Strich verfolgten im Schnitt 616.000 Zuschauer die 18 Rennen, womit Sat.1 die Quote vom ersten Jahr (595.000) leicht übertreffen konnte.
Einen kleinen Wermutstropfen gab es dann aber doch: Der Vertrag zwischen der DTM und Sat.1 läuft bekanntlich nach dieser Saison aus, und obwohl alles auf eine Verlängerung hinausläuft, konnte beim finalen Rennwochenende noch kein Vollzug vermeldet werden. «Ich hoffe persönlich, dass ich nächstes Jahr die DTM mache», sagte Kaiser.
Nach Informationen von SPEEDWEEK.com sollen die Gespräche in den letzten Zügen liegen, Kleinigkeiten müssen offenbar noch finalisiert werden, was zeitlich nicht mehr hinhaute, um es in Hockenheim offiziell verkünden zu können. Lange dürfte es daher nicht mehr dauern.
Die Quoten in der Übersicht:
Die Saison 2019 (Samstag/Sonntag in Millionen und Marktanteil bei den 14-49-Jährigen in Prozent):
Hockenheim: 0,82/0,86 MA: 7,2/6,3
Zolder: 0,41/0,52 MA: 6,5/5,4
Misano: 0,48/0,43 MA: 5,6, 4,5
Norisring: 0,34/0,80 MA: 5,1/7,6
Assen 0,54/0,70 MA: 6,2/6,5
Brands Hatch: 0,62/0,63 MA: 5,4/6,6
Lausitzring: 0,50/0,63 MA: 8,0/6,0
Nürburgring: 0,51/0,61 MA: 6,9/6,9
Hockenheim 2: 0,68/1,02 MA: 7,9/7,4
Gesamtschnitt: 0,616
Die Saison 2018 (Samstag/Sonntag in Millionen):
Hockenheim: 0,70/0,63
Lausitzring: 0,47/0,69
Budapest: 0,66/0,87
Norisring: 0,58/0,58
Zandvoort: 0,52/0,61
Brands Hatch: 0,51/0,59
Misano: 0,46/0,41 (auf Kabel eins)
Nürburgring: 0,52/0,60
Spielberg: 0,55/0,74
Hockenheim 2: 0,50/0,71
Gesamtschnitt: 0,595