Audi RS 5 DTM: Wie gemacht für Start in Spa?
René Rast
Streckenabschnitte mit klingenden Namen wie La Source, Eau Rouge, Blanchimont oder Pumont lassen die Herzen von Motorsport-Fans und Rennfahrern höherschlagen.
«Spa ist gleich zu Saisonbeginn DAS Highlight im diesjährigen DTM-Kalender», sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. «Es ist eine der klassischen Fahrerstrecken, die alle lieben. Ich gehe davon aus, dass wir auf den Geraden tolle Windschattenschlachten und zwei sehr spannende Rennen erleben werden. Zudem muss man wettertechnisch in den Ardennen immer mit allem rechnen.»
Erst einmal gastierte die DTM bisher in Spa-Francorchamps: 2005 sicherten Mattias Ekström und Tom Kristensen mit dem A4 DTM Audi Sport ein Doppelpodium. Damals hatte ein DTM-Auto etwa 460 PS Leistung. Heute holen die Audi-Techniker auch dank Push-to-Pass mehr als 610 PS aus dem kompakten und hocheffizienten Vierzylinder-Turbomotor des RS 5 DTM. Das entspricht einer Mehrleistung von rund 30 Prozent bei gleichzeitig deutlich geringerem Kraftstoffverbrauch.
Benoît Tréluyer durfte den aktuellen Audi RS 5 DTM im Juli einen Tag lang auf der Berg-und-Tal-Bahn in den Ardennen testen und zeigte sich anschließend beeindruckt. «Der RS 5 ist wie gemacht für Spa», sagt der Franzose. «Mit diesem Auto Vollgas durch Eau Rouge zu fahren ist ein Traum. Auch die vielen Richtungswechsel machen Spaß. Die Fahrer werden Spa lieben und die Fans zu Hause vor den Fernsehbildschirmen auch. Ich erwarte ganz besondere Rennen und werde auf jeden Fall vor dem Fernseher sitzen und mitfiebern.»
Die sechs Audi-Werksfahrer freuen sich alle auf das DTM-Comeback in Spa. Die meisten von ihnen haben eine ganz besondere Beziehung zu der belgischen Rennstrecke. Nico Müller gewann dort 2008 sein erstes Autorennen. «Das war in der Formel Renault, an meinem vierten Rennwochenende überhaupt», erinnert sich der DTM-Vizemeister der Saison 2019. «Mich verbinden viele tolle Erinnerungen mit dieser Rennstrecke. Mit dem Audi RS 5 DTM in Spa fahren zu dürfen ist ein Traum – ich freue mich, dass er wahr wird. Es wird bestimmt spektakulär.»
Der beste Spa-Moment von Robin Frijns stammt aus derselben Zeit. «Ich fuhr damals in der Formel BMW und habe das Rennen gewonnen, nachdem ich den Führenden außen herum überholt habe», sagt der Niederländer. «Das Racing ist in Spa immer gut. Es gibt viele Überholmöglichkeiten auf dieser tollen, flüssigen Highspeed-Rennstrecke.»
Loïc Duval feierte in Spa seinen ersten Sieg als Audi-Werksfahrer. «Das war 2012 in der WEC. Erst mein zweites Rennen für Audi und gleich ein Sieg gemeinsam mit Marc Gené und Romain Dumas. Es war ein typisches Spa-Rennen mit wechselhaften Bedingungen: mal trocken, mal Regen. Ich hoffe, wir haben Anfang August etwas mehr Glück mit dem Wetter. Ich freue mich sehr auf eine der besten Strecken Europas.»
Auch Mike Rockenfeller erinnert sich gerne an ein Sportwagen-Rennen in Spa. «2008 in der Le Mans Series mit dem R10 gegen Peugeot anzutreten war ein tolles Erlebnis», sagt „Rocky“. «Aber auch mein Sieg beim 24-Stunden-Rennen 2005. Ich kann es kaum abwarten, mit der DTM auf einer so grandiosen Rennstrecke endlich loslegen zu können. Es wird aber auch eine echte Herausforderung, dort ohne große Vorbereitung gleich alles richtig auf den Punkt zu bringen.»
René Rast erinnert sich besonders gerne an seine beiden Siege bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps. «2014 konnte ich das Rennen durch ein Überholmanöver 15 Minuten vor Ende für uns entscheiden und war im Ziel völlig dehydriert», sagt der amtierende DTM-Champion. «Die Vorfreude, dass es jetzt endlich losgeht mit der DTM, ist riesengroß – und dann noch in Spa, auf einer meiner Lieblingsrennstrecken. Das ist eine richtig herausfordernde Strecke mit Kurven, in denen man Mut braucht – speziell im Qualifying. Das wird bestimmt ein cooles Event.»
Jamie Green war als einziger Pilot aus dem aktuellen Starterfeld bereits 2005 bei der DTM-Premiere in Spa dabei. Zudem kennt er die Strecke aus dem Simulator und dem Audi R8 LMS: «Ich bin in Spa bisher dreimal das 24-Stunden-Rennen gefahren und habe mich dabei jedes Mal für die Top 20 Super Pole qualifiziert», sagt der Brite.