Habsburg: Sogar bei DTM-Chef Berger auf dem Zettel
Ferdinand Habsburg
Meistens sind es die üblichen Verdächtigen, die in der DTM um den Titel fahren. Denn es kommt eher selten vor, dass zum Beispiel Rookies sofort ganz vorne dabei sind.
Aber: René Rast hat 2017 als (30 Jahre alter) Neuling auf Anhieb den Titel geholt und gezeigt, dass es geht. Robert Kubica ist nun in einer ähnlichen Situation, der Pole ist 35 und ebenfalls Rookie.
Der Formel-1-Ersatzfahrer von Alfa Romeo hat bei den Testfahrten im Juni auf dem Nürburgring gezeigt, dass er den Umstieg auf den Tourenwagen bislang gut hinbekommt.
Kubica steht sogar bei Gerhard Berger auf dem Zettel. «Wir haben ein starkes Starterfeld mit ein paar neuen Namen, vor allem unserem Ex-Formel-1-Fahrer Robert Kubica, der bei den Tests schon einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat und natürlich ganz vorne mitfahren will – das traue ich ihm auch ohne Weiteres zu», sagte der DTM-Chef ran.de.
Wen sieht er noch vorne? Berger: «Bei den Tests hat Ferdinand von Habsburg überrascht und richtig gute Zeiten hingelegt. Lucas Auer ist wieder da, der auch immer um Siege mitfahren kann. Hinzu kommen unsere Ex-Champions René Rast und Marco Wittmann, sowie ein Timo Glock.»
In der Tat hat vor allem Habsburg überrascht. Er stand in der Winterpause ohne Cockpit da, als Aston Martin überraschend ausstieg, der Österreicher schloss sich schließlich dem Audi-Kundenteam WRT an.
Bei den Tests fuhr er die beste Zeit der gesamten Woche und beeindruckte mit einer guten Leistung. Was durchaus überrascht, denn er hatte in seinem Rookie-Jahr 2019 doch einige Startschwierigkeiten, fand sich nur langsam ein.
«Ich bin sechs Monate nicht in einem Rennauto gesessen. So lange wie nie zuvor in meinem Leben. Es war schön zu sehen, dass ich es draufhabe. Es ist der beste Weg, eine Saison zu beginnen. Die DTM ist aber hart. Ich bin der Jüngste, habe die wenigste Erfahrung», sagte er heute.at.
Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um seine Ziele geht. «Ich peile Rennsiege an, will den Titel, denn ich sitze im konkurrenzfähigsten Auto im Starterfeld. Das ist das Ziel. Wenn man sich große Ziele setzt, dann kann man auch viel erreichen.»
Interessant: Die Formel 1 hat der Urenkel des letzten österreichischen Kaisers noch nicht abgehakt. Das Ziel? Aston Martin, immerhin kennt man ihn dort nach dem einjährigen Gastspiel in der DTM.
«Ich will jetzt einmal beeindrucken. Die Hoffnung auf die Formel 1 mit Aston Martin lebt. Die haben mein Potenzial gesehen», sagte er.
Ein Cockpit in der Formel 1 zu kaufen – ähnlich wie Lance Stroll - kommt für ihn nicht infrage. «Das kann und will ich mir nicht leisten. Ich kenne Lance – er ist ein super Typ, ein talentierter Rennfahrer. Aber das ist nicht mein Weg – und auch nicht mein Stil.»
Stattdessen wolle er «kindlichen Spaß im Auto haben. Die Autos sind toll, die Technik auch. Ich fahre auf Strecken, wo schon Niki Lauda um die Bestzeit fuhr. Wenn mich die Formel 1 will, wird sie mich holen. Wenn nicht, dann entgeht ihr was.»