Kritik an Formel-E-Einsatz: Das sagt René Rast
René Rast
Audi bekam nach dem angekündigten DTM-Ausstieg eine Menge Kritik ab. Vor allem, weil die Ingolstädter ihren Fokus in Zukunft noch stärker auf die Formel E richten.
Für viele DTM-Fans ist die Elektro-Rennserie per se kein Motorsport, seit dem Mercedes-Rückzug 2018 zugunsten der Formel E aber erst recht ein Dorn im Auge.
«Die Mobilität verändert sich, und die Elektromobilität ist auf dem Vormarsch. Die Formel E ist anders als die Serien, die wir bislang kennen. Sie ist aber auch bewusst anders. Mit Vorteilen und auch Nachteilen», sagte Audis Motorsportchef Dieter Gass bei SPEEDWEEK.com.
Dabei – so sieht es Audis Motorsportchef Dieter Gass - hat sich die Formel E «permanent weiterentwickelt», wie er betonte.
Man müsse aber auch realistisch sein, sagte er: «Viele richtige Petrolheads wird man für die Formel E niemals begeistern können, diese Illusion darf man gar nicht haben. Ich sehe die Formel E nicht als Konkurrenz zu den bestehenden Rennserien. Sie hat aber aufgrund der Randbedingungen ihre Berechtigung wie andere klassische Rennserien auch. Deswegen kann man es auch aushalten, dass die Leute, die sich die Rennen anschauen, nicht unbedingt dieselben sind, die sich DTM oder Formel 1 ansehen.»
Deshalb waren auch einige Anhänger von René Rast nicht gerade begeistert, dass der zweimalige Champion seine Möglichkeiten in der Formel E auslotet. Er wird beim Saisonfinale in Berlin im August für Audi an den Start gehen, er ersetzt dort den entlassenen Daniel Abt.
Rast hat von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, dass die Formel E nach dem Ende des Audi-Engagements in der DTM nach der Saison 2020 eine Option ist.
«Die Tür hat sich jetzt für mich geöffnet. Im Werkssport bei Audi gibt es im Moment nur noch die Formel E. Und wenn sich die Tür öffnet, dann gehe ich da auch rein», hatte er im Juni im Rahmen der DTM-Testfahrten bei SPEEDWEEK.com erklärt. Deshalb ist klar: «Ich wäre definitiv interessiert daran, in der Formel E zu fahren. Sie ist eine der besten Meisterschaften.»
Was offenbar nicht jedem gefällt.
«Als ich gesagt habe, dass ich in Berlin fahre, haben ein paar Fans gesagt, dass sie nicht wollen, dass ich ein Formel-E-Auto fahre», sagte Rast: «Ich habe ganz offensichtlich viele Petrolhead-Fans hinter mir. Ich kann verstehen, dass manche das nicht mögen», so der Deutsche.
Am Ende sei es ein Rennauto wie jedes andere auch, betonte er: «Ich mag Herausforderungen und definitiv ist die Formel E eine sehr, sehr große Herausforderung. Denn es gibt vielleicht keinen Motoren-Sound, aber trotzdem herrscht in der Serie ein hoher Wettbewerb. Ich kann ein paar der Kommentare verstehen, denn auch ich mag Motoren-Sound. Aber so ist es eben.»