Glock: Emotionaler Abschied von RTL und der F1
Timo Glock mit Florian König
Die Nachricht traf auch Timo Glock: RTL wird sich nach der anstehenden Saison aus der Formel 1 zurückziehen. Ein Schock für die Fans der Königsklasse, die nun auf Pay-TV-Sender Sky zurückgreifen müssen, der sich die Rechte ab 2021 exklusiv gesichert hat und immerhin vier ausgewählte Rennen im Free-TV zeigen will.
DTM-Pilot Glock arbeitet seit 2015 im «Nebenjob» als Experte für RTL, in den vergangenen Jahren wurde die Zusammenarbeit ausgeweitet, der 38-Jährige erklärte den Zuschauern bei rund der Hälfte der Rennen Hintergründe und Zusammenhänge.
2020 zum vorerst letzten Mal, denn die anstehende Saison wird RTL natürlich noch wie gewohnt zeigen, mit Glock als Experten.
Trotzdem richtete er einen Instagram-Post an seine Kollegen, die ihm in den letzten Jahren ans Herz gewachsen sind. «Was kann ich sagen? Es ist eine Schande, dass wir 2021 nicht weitermachen! Ich werde nicht nur diese die großartigen Charaktere Heiko Wasser, Kai Ebel und Florian König sowie Christian Danner vermissen», schrieb Glock auf Instagram.
«Es war großartig, mit der gesamten RTL-Crew zusammenzuarbeiten! Vielen Dank, Manfred Loppe (RTL-Sportchef, Anm.d.Red.), dass du mir die Chance gegeben hast, auf der anderen Seite der Formel 1 zu arbeiten! Es war eine großartige Erfahrung, einen Eindruck von meinem Sport aus Journalistensicht zu bekommen!», so Glock, der zwischen 2004 und 2012 insgesamt 91 Rennen in der Formel 1 bestritt, weiter.
Bei ihm hatte es ein wenig gedauert, bis er sich an die «andere Seite» gewöhnt hatte, an den Wechsel vom Interviewten zum Interviewer.
Informationen beschaffen, recherchieren, kluge Fragen stellen – ein Selbstläufer ist das auch für einen Ex-F1-Fahrer nicht, wie Glock feststellen musste. Auch Interviews mit Kumpel Sebastian Vettel waren lange ungewohnt.
«Mal sehen, was die Zukunft bringt», schrieb er weiter. Ihm war vorher klar, dass so etwas passieren könnte. Er hatte zuletzt bei SPEEDWEEK.com erklärt, dass der RTL-Job «theoretisch ausbaufähig» sei, meinte allerdings auch: «Aber wie stellt sich die Formel 1 auf, wie geht es dort weiter? Was macht RTL in Zukunft? Du kannst keine zehn, sondern maximal ein, zwei Jahre vorausplanen.» Die RTL-Pläne muss er nun erst einmal umschmeißen.