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Lucas Auer: «Das intensivste Rennen meiner Karriere»

Von Andreas Reiners
Lucas Auer

Lucas Auer

Lucas Auers erster DTM-Sieg für BMW war ein sehr überraschender. MIt dem Erfolg beendete er eine lange BMW-Durststrecke. Dank der Strategie, aber auch dank Timo Glock.

Als Lucas Auers erster Sieg seit dem 9. September 2017 unter Dach und Fach war, lachte der Österreicher ungläubig in den Funk. Der 25-Jährige konnte es nicht fassen, dass er gemeinsam mit seinem BMW-Markenkollegen Timo Glock die Audi-Dominanz durchbrechen konnte.

Es war der erste BMW-Sieg in dieser Saison, der erste seit dem 10. August 2019. Und das völlig überraschend, nachdem die ersten Siege in diesem Jahr alle an Audi gegangen waren, und das mit einer doch beeindruckenden Überlegenheit.

Doch Auer und Glock behielten in einer völlig irren Schlussphase des sechsten Saisonrennens die Nerven. Im Ziel hatte der Neunte (!) Marco Wittmann nur 4,2 Sekunden Rückstand auf Auer, der von Startplatz neun aus ins Rennen gegangen war. Am Samstagabend noch hatte er nach bislang durchwachsenen Ergebnissen betont, dass die Pace da ist, dafür aber noch Kleinigkeiten fehlen.

«Jetzt hat alles zusammengepasst», freute sich Auer und gab zu: «Mir fehlen die Worte. Das war das intensivste Rennen meiner Karriere. Ein Fehler, und du wärst Siebter geworden», so der Neffe von DTM-Chef Gerhard Berger, der von 2015 bis 2018 für Mercedes in der DTM an den Start ging.

Ausschlaggebend für den Sieg waren frühe Stopps von Auer und Glock in Runde zehn, während das bislang dominierende Audi-Trio Robin Frijns, Nico Müller und René Rast in den Runden 17, 18 und 19 in die Box kam. Auer und Glock konnten in der Schlussphase die Konkurrenz hinter sich halten.

«Ich genieße den Moment», so Auer, für den es der erste Sieg bei seinem neuen Arbeitgeber BMW ist: «Das macht mich stolz. Die Rennpace war gut, der Boxenstopp war der Schlüssel. Ich konnte mir die Reifen gut einteilen. Das in der letzten Runde so umzusetzen – schöner geht es eigentlich nicht. Es fühlt sich unglaublich an. Ich habe am Ende gedacht, das schaffe ich nicht, die werden mich auffressen. Aber ich hatte immer noch etwas in den Reifen, das ich nutzen konnte», sagte Auer, der immer wieder überlegte: Soll er Glock, der lange führte, angerifen? Oder sich lieber auf die Audis hinter ihm konzentrieren?

Er ging auf Sieg. Und er hatte seinen BMW-Teamkollegen Glock, der sich in der letzten Runde, als Auer zum entscheidenden Manöver ansetzte, nicht wehrte.

«Wir haben das Rennen zusammen gewonnen», sagte Glock, der drei Runden vor Schluss merkte, dass sein Hinterreifen eingeht. «Ich hätte dagegenhalten können, aber dann hätten wir beide verloren. Ich habe an das große Ganze gedacht und Lucas vorbeigelassen, damit er das Rennen gewinnen kann. Es war schwer, nicht dagegenzuhalten, aber ich habe in den Rückspiegel geschaut, was da so los ist. Und da habe ich eins und eins zusammengezählt.»


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