Berger jubelt über TV-Rekord: Deutsche echte DTM-Fans
Keine 600.000 Fans verfolgen die DTM
Mit dem sportlichen Ergebnis kann DTM-Chef Gerhard Berger zufrieden sein. Am Sonntag sahen die Fans einen echten Krimi auf dem Lausitzring, dazu noch mit einem BMW-Pilot als Sieger. Lucas Auer beendete die Durststrecke der Münchner, die zuletzt am 10. August 2019 ein Rennen in der DTM gewonnen hatten.
«Die Fans an den TV-Bildschirmen haben Motorsport vom Feinsten geboten bekommen mit heißen Rad-an-Rad-Duellen und jeder Menge Spannung bis in die letzte Runde. Deshalb tut es mir umso mehr leid, dass an diesem perfekten DTM-Wochenende keine Zuschauer vor Ort sein konnten», sagte Berger.
Doch Berger und Co. können den Zuspruch natürlich an anderen Zahlen messen. «Wie hoch die Begeisterung für die Rennserie ist, zeigen die TV-Reichweiten auf Sat.1, die einen neuen Rekord eingefahren haben. Die Deutschen sind halt echte DTM-Fans», sagte Berger.
Was sich euphorisch anhört, relativiert sich bei einem zweiten Blick doch sehr deutlich. Denn für die Serie läuft es im Fernsehen nicht schlecht, rekordverdächtig ist es allerdings keineswegs. Das mag dann eher der Marktanteil sein, der beim Samstagsrennen erreicht wurde.
Der lag in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen bei 8,4 Prozent, was für die DTM in Sat.1 tatsächlich eine neue Bestmarke ist und auch deutlich über den Zahlen liegt, die die Verantwortlichen gerne sehen würden.
Die absoluten Zahlen bleiben hingegen unter dem Vorjahresniveau. Das dritte Rennwochenende verfolgten am Samstag 650.000 Fans, den Lauf am Sonntag 730.000. Nach zwei mauen Rennwochenenden mit Quoten von unter 600.000 Zuschauern immerhin ein Zuwachs.
Unter dem Strich ergibt das einen Schnitt von 596.000 Zuschauern pro Rennen und damit das Niveau von 2018.
Zum Vergleich: Unter dem Strich verfolgten 2019 im Schnitt 616.000 Zuschauer die Rennen, womit Sat.1 die Quote vom ersten Jahr (595.000) leicht übertreffen konnte.
Die Quoten in der Übersicht:
Die Saison 2020 (Samstag/Sonntag in Millionen und Marktanteil bei den 14-49-Jährigen in Prozent):
Spa: 0,51/0,6 MA: 7,3/6,6
Lausitzring: 0,53/0,56 MA: 7,0/4,9
Lausitzring 2: 0,65/0,73 MA: 8,4/6,2
Die Saison 2019 (Samstag/Sonntag in Millionen und Marktanteil bei den 14-49-Jährigen in Prozent):
Hockenheim: 0,82/0,86 MA: 7,2/6,3
Zolder: 0,41/0,52 MA: 6,5/5,4
Misano: 0,48/0,43 MA: 5,6, 4,5
Norisring: 0,34/0,80 MA: 5,1/7,6
Assen 0,54/0,70 MA: 6,2/6,5
Brands Hatch: 0,62/0,63 MA: 5,4/6,6
Lausitzring: 0,50/0,63 MA: 8,0/6,0
Nürburgring: 0,51/0,61 MA: 6,9/6,9
Hockenheim 2: 0,68/1,02 MA: 7,9/7,4
Gesamtschnitt: 0,616
Die Saison 2018 (Samstag/Sonntag in Millionen):
Hockenheim: 0,70/0,63
Lausitzring: 0,47/0,69
Budapest: 0,66/0,87
Norisring: 0,58/0,58
Zandvoort: 0,52/0,61
Brands Hatch: 0,51/0,59
Misano: 0,46/0,41 (auf Kabel eins)
Nürburgring: 0,52/0,60
Spielberg: 0,55/0,74
Hockenheim 2: 0,50/0,71
Gesamtschnitt: 0,595