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Scheider über Flörsch: «Darf auf die Fresse bekommen»

Von Andreas Reiners
Sophia Flörsch

Sophia Flörsch

Sophia Flörsch feiert 2021 ihr Debüt in der DTM. Von Legende Timo Scheider gibt es ein paar Ratschläge, auf was sich die 20-Jährige einstellen sollte.

Fest steht schon jetzt: Sophia Flörsch wird in der Saison 2021 unter besonderer Beobachtung stehen. Einfach deshalb, weil es eine spannende Geschichte ist, dass die 20-Jährige in der DTM ihr Debüt feiern wird.

Aber natürlich auch, weil sie die einzige Frau im Starterfeld ist, weil sie die elfte Frau insgesamt in der Geschichte der Rennserie ist und die erste seit 2012. Auch das wird ohne Frage für Aufmerksamkeit sorgen.

«Wenn du es in die Top 10 schaffst, wäre das ein sensationelles Ergebnis», sagte der zweimalige DTM-Champion Timo Scheider im ran-Podcast zu Flörsch. «Realismus ist ganz, ganz wichtig. Wichtig ist, dass sie von den Medien die Chance bekommt, hinterherzufahren, so hart das klingt. Da darf man auch mal auf die Fresse bekommen am Anfang. Sie begibt sich in ein Umfeld, das härter nicht sein kann.»

Flörsch lässt es ruhig angehen. Sie hat im Grunde gar keine Erfahrung in einem GT-Auto, die wird sie in den kommenden Wochen bei Testfahrten sammeln. «Ich kann im Moment nicht sagen, was die groben Ziele sind, weil ich in dem Auto noch nie saß», sagte sie.

Flörsch mache einen doppelt schwierigen Schritt, warnt Scheider: «Sie kommt in einen Traktor im Vergleich zu dem Auto, was wir vorher in der DTM hatten. Die Challenge wird unfassbar groß. Das braucht Respekt und Demut.»

Der Audi R8 LMS GT3 hat einen 5,2-Liter-V10-Sauger, 585 PS, er wiegt rund 1300 Kilogramm und hat wenig Abtrieb im Vergleich zum ehemaligen DTM-Auto.

Scheider weiß, dass es in der DTM und rund um die Serie schon mal hart zugehen kann: «Sei bereit, von rechts und links Schläge einzustecken, weil die Aufmerksamkeit der DTM größer und die Medienwelt vielleicht gemeiner ist und weil mehr Leute zuschauen, die dich anhand deiner Leistung bewerten. Ich bin zwar zweimal DTM-Champion geworden, aber wenn ich ein scheiß Wochenende hatte, haben es immer alle besser gewusst. Sei bereit, Buße zu zahlen, das wird über kurz oder lang auf dich zukommen.»

Doch Flörsch ist abgehärtet. Sowohl, was dumme Kommentare angeht, als auch was das Racing betrifft. Die Chance in der DTM ist genau das, was sie wollte: Rennen fahren gegen die Besten der Besten. «Man sollte dich an deiner Leistung bewerten, ob Frau oder Mann – das sollte außen vor bleiben», so Scheider.

«Als junges Mädchen steckt man auch schon Kommentare ein, zum Beispiel von Vätern», sagte Flörsch: «Ich bin mit 20 schon relativ abgehärtet. Lewis Hamilton hat auch nicht nur Fans. Ich bin ein sehr positiver Mensch, es gehört dazu, nicht jeder muss ein Fan von mir sein.»

Für die Eingewöhnungszeit, die Flörsch wie jeder Rookie auch benötigen wird, hat sie bei Abt Sportsline zwei starke Teamkollegen, die sie mit Tipps versorgen können. Zum einen GT-Profi Kelvin van der Linde, zum anderen DTM-Routinier Mike Rockenfeller.

«Ich muss mich auch neu aufs GT3-Auto einstellen, das wird bei ihr genauso sein», weiß Rockenfeller: «Wenn man aus dem Formel-Auto oder LMP kommt, ist das etwas ganz anderes. Aber ich bin sicher, dass sie und das Team alles daran setzen, dass sie schnell lernt und vorne mitmischen kann.»

Flörsch freut sich darauf, dass Rockenfeller und van der Linde nicht nur Konkurrenten sein werden. «So viel Erfahrung, wie er hat, haben nicht viele in der DTM. Ich bin glücklich, zwei starke Teamkollegen zu haben, weil ich mir viel abschauen kann», sagte sie.


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