DTM: Jede Menge Genugtuung für Vettel-Besieger Götz
Maximilian Götz
Nein, viel kaufen kann sich Maximilian Götz nicht für den Fakt, dass er 2003 Sebastian Vettel besiegte. Damals holte Götz den Gesamtsieg in der Formel BMW, unterstrich, dass er zu den deutschen Top-Talenten im Motorsport gehört.
Doch während Vettel eine Bilderbuch-Karriere in der Formel 1 mit vier Titeln hinlegte, war Götz der Beweis, dass Talent alleine nicht immer reicht. Vor allem Geldsorgen bremsten ihn und seine Karriere aus.
Vettel wurde von Red Bull gefördert, Götz zeigte stattdessen, dass man mit Willen, Kampfgeist und Vertrauen in die eigenen Stärken auch ohne große Sponsoren etwas erreichen kann. Auch wenn es zwei Ligen unter der Königsklasse ist. Doch Götz gehört inzwischen zu den versiertesten GT-Spezialisten.
So gewann er zum Beispiel 2012 das ADAC GT Masters und schaffte bereits 2015 zum ersten Mal den Sprung in die DTM. Zunächst fuhr er mehrmals in die Punkte, fiel aber nach der Saison 2016 durch den Rost, als Mercedes den Kader für 2017 reduzierte.
«Natürlich ging es im ersten Jahr erst einmal ums Lernen, schauen, wo man steht. Aber oft waren die Umstände schwierig», sagte Götz dtm.com, nicht nur für die Rookies, sondern auch die alten Hasen. So wurde zum Beispiel nach der Saison 2016 Timo Scheider bei Audi aussortiert, Martin Tomczyk beendete seine DTM-Laufbahn freiwillig.
«Da hat man gesehen, dass nicht nur Rookies es schwer hatten, sondern auch die alten Hasen. Die Autos zur damaligen Zeit waren sehr speziell, die Jungs, die schon jahrelang in der DTM waren, hatten natürlich einen Vorteil. Außerdem gab es für Rookies nicht viele Möglichkeiten, sich an die Autos zu gewöhnen, denn man durfte kaum testen. Alle haben auf einen geguckt, der Druck war da, das war gar nicht so einfach, umzusetzen», sagte Götz.
In diesem Jahr kehrte Götz mit dem Mercedes-AMG Team HRT zurück in die DTM und belohnte das in ihm gesetzte Vertrauen nun mit dem ersten Sieg für die Mannschaft von Hubert Haupt. Auch für ihn ist es der erste Sieg und eine späte Genugtuung.
«Jetzt ist es etwas einfacher, da alle die Autos kennen, und jetzt sieht man, wer die wirklichen Experten auf den Autos sind. Das ist dann schon ziemlich geil, wenn man da mit dabei ist!», sagte er.
Der Sieg sei «sehr wertvoll», betonte Götz: «Wenn man sich die Starterliste anschaut, die Namen, die da darauf sind, sind nicht viel anders als in den letzten Jahren. Ich genieße diesen Moment, es war lange auf der Liste. Für mich war die DTM seit Kindheit ein Traum, da überhaupt mal in die Nähe zu kommen. Dann bin ich zwei Jahre gefahren und jetzt wieder, und dann jetzt den Sieg einzufahren, mit so einer schönen Trophäe nach Hause zu fahren, ist natürlich etwas Besonderes.»