Drama um van der Linde: So hat er den Audi gerettet
Kelvin van der Linde
Die Szene wird im Saisonrückblick nicht fehlen: Als Kelvin van der Lindes Audi R8 LMS GT3 plötzlich langsamer wurde, wurde das ansonsten eher langweilige vierte Saisonrennen auf dem Lausitzring plötzlich nochmal spannend. Dramatisch.
Und ungewöhnlich. Denn der Motor des Abt-Audi hatte sich von jetzt auf gleich abgeschaltet. Und das ausgerechnet in der Steilkurve, einer Highspeed-Kurve. Und das rund 15 Minuten vor dem Ende, als eigentlich alles danach aussah, als würde van der Linde seinem zweiten Saisonsieg entgegenfahren.
Der 25-Jährige reagierte jedoch richtig, nahm einen Reset vor, konnte wenige Sekunden später weiterfahren und wurde am Ende noch Dritter.
Das Verrückte dabei: Van der Linde kannte das Problem bereits.
«Das ist sehr komisch und das müssen wir analysieren», sagte er anschließend. Denn zuletzt bei der GT-World-Challenge Europe in Misano hatte er das gleiche Problem, damals für das Team WRT sogar in der letzten Runde, als er noch Platz zehn verlor.
«Ich habe gemischte Gefühle», gab er nach dem geretteten Podium auf dem Lausitzring deshalb zu. «Ich hatte Glück, dass ich nach dieser Erfahrung bereits wusste, wie ich reagieren muss und was ich tun muss, um das Auto am Laufen zu halten. Das hat uns Punkte gerettet», sagte er.
Er gibt zu, dass es Glück war, dass es in der Steilkurve passiert ist, «denn ich konnte ein bisschen Momentum auf der Geraden mitnehmen. Wenn es in einer langsameren Kurve passiert wäre, wäre das wohl ein größeres Desaster gewesen.»
Ein dickes Trostpflaster ist, dass van der Linde die Gesamtwertung mit 69 Punkten weiter anführt. Liam Lawson (AF Corse/65 Punkte) und Philip Ellis (Winward/48) liegen in Lauerstellung.
Natürlich kam nach vier starken Auftritten die Frage nach dem Titel. Sieht er sich als Mitfavorit? «Daran denke ich noch nicht. Wir haben erst vier von 16 Rennen absolviert. Es kann alles passieren, wie man bei mir gesehen hat. Es sind noch viele Rennen zu fahren. Es gibt viele Strecken, die zu uns passen, aber es gibt es auch Strecken, die uns nicht passen. Liam und ich waren bisher sehr konstant. Aber das müssen wir noch über zwölf weitere Rennen so abliefern.»