Bier für DTM-Mutprobe: Wer hat die Eier für Vollgas?
Liam Lawson
Auch ein ehemaliger Formel-1-Fahrer kann mal daneben liegen. Als Timo Glock am Donnerstag auf dem Lausitzring den Trackwalk absolvierte, war er entspannt.
Im Fokus am zweiten DTM-Rennwochende: Turn 1. Die Mutkurve. Gut in Erinnerung sind noch die explodierenden Reifen beim ersten Versuch 2003, woraufhin die Streckenvariante wieder geändert wurde.
Glock dachte sich bei der Begehung: «Das wird einfach, die geht vielleicht sogar voll», wie er auf der Pressekonferenz verriet.
Falsch gedacht.
«Es ist etwas ganz anderes, wenn man sie fährt. Das ist eine ziemliche Kurve», sagt Rowe-Pilot Glock. «Jedes Mal, bevor man reinfährt, denkt man: ‚Hoffentlich schaffe ich es wieder raus.‘. Es ist intensiv und beeindruckend. Es wird vor allem im Rennen interessant, im Verkehr und wenn die Reifen älter werden.»
Für Rosberg-Pilot Nico Müller fühlt es sich «komplett anders an. Es ist jedes Mal eine Herausforderung, das Auto am Limit zu halten. Denn du weißt, dass die Konsequenzen, wenn du über das Limit hinaus gehst, sehr groß sind. Man kann viel Zeit verlieren, aber auch sehr schnell das komplette Wochenende», sagte der Schweizer.
Und gibt zu: «Jedes Mal, wenn ich über die Start-Ziel-Linie fahre, denke ich mir: ‚Okay, machen wir es ein weiteres Mal.‘ Das macht es sehr aufregend.»
Von den 19 Fahrern hat sich bislang noch niemand getraut, die Kurve mit Vollgas zu fahren.
«Man ist sehr schnell, aber man muss ein bisschen lupfen, damit man auf der sauberen Linie bleiben kann. Ein Stück zu weit rechts und es wird sehr aufregend, weil es durch den Dreck geht und man Grip verliert», erklärte Müller.
Müllers Ansage: «Derjenige, der es als Erster schafft, bekommt ein Bier. Aber das wird nicht einfach.» Glock konterte: «Ich gehe auf das Bier. Ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass es voll geht. Vielleicht am Sonntag, dann könnte man am nächsten herankommen.»