Fast Vollgas, leicht lupfen: Grünes Licht für Turn 1!
Die DTM fährt am Wochenende auf dem Lausitzring
Die finale Freigabe für die geänderte Streckenführung durch den Automobil-Weltverband FIA erfolgte nach einer Besichtigung vor Ort am Dienstagmorgen.
Audi-Pilot Mike Rockenfeller: «Die Windschattenspiele werden am Lausitzring sehr wichtig sein, und das wird auch für viel Rennaction sorgen. Ich freue mich darauf.» Freuen können sich auch die Zuschauer, die beim zweiten DTM-Rennwochenende endlich wieder zugelassen sind.
Rockenfeller, der DTM-Champion von 2013, ist überzeugt: «Turn 1 am Lausitzring ist anspruchsvoller als Daytona.» Dazu erklärt der dienstälteste DTM-Fahrer: «In Daytona ist der Neigungswinkel steiler, deshalb geht die Steilkurve mit Vollgas, ganz gleich auf welcher Linie. Am Lausitzring muss man sich hingegen genau positionieren, ein bisschen zirkeln.»
Statt am Ende der Start-Ziel-Geraden enorm abzubremsen und nach links ins Infield einzubiegen, bleiben die DTM-Piloten auf dem Gas, werden allenfalls leicht lupfen. «Ich denke, damit wird die Durchschnittsgeschwindigkeit im ersten Sektor von 130 auf etwa 250 km/h ansteigen», mutmaßt der amtierende Vizemeister Nico Müller (Team Rosberg).
Die Sachverständigen-Organisation DEKRA, in deren Besitz sich die Anlage seit 2017 befindet, hat die Vorbereitungen abgeschlossen. So wurden vor allem beide Durchlässe zur angebundenen Hochgeschwindigkeits- und Prüfstrecke mit Betonelementen abgesichert, zudem die Boxenmauer verlängert und die sogenannte erste Safety-Car-Linie verlegt.
Die finale Abnahme der geänderten Streckenführung erfolgte am Dienstagvormittag durch Niels Wittich, Rennstrecken-Inspekteur der FIA. «Da die überhöhten Kurven des Triovals schon charakteristisch für den Lausitzring sind, freuen wir uns sehr, dass sich die DTM zum diesjährigen Rennen auf unserer Strecke für diese sehr spannende Variante des Kurses entschieden hat», so Uwe Burckhardt, Leiter Test und Event am Lausitzring. Darüber hinaus hat sich die DTM das Streckenlayout mit der Steilkurve exklusiv für drei Jahre sichern lassen.
Leuchtende Augen bekommt Jeroen Bleekemolen, wenn er sich an 2003 erinnert. Damals fuhr die DTM in den Trainingssessions am Freitag durch die überhöhte Kurve. «Turn 1 zu fahren war mega! Fast Vollgas, nur ganz wenig lupfen – ich fand es großartig», sprudelt es Bleekemolen heraus, der damals Opel-Werksfahrer war und heute als einer der vielbeschäftigsten und vielseitigsten Rennfahrer gilt, gerade auch in den USA, wo Steilkurven auf vielen Strecken zu finden sind. «Es war so schnell und dann überhöht, das war eine echt neue Erfahrung», erinnert sich Bleekemolen. «Es ist schön, mal wieder etwas anderes zu haben. Für die Action auf der Strecke ist das super.»
Nach dem spektakulären Auftakt in Monza ist der Lausitzring, zwischen Berlin und Dresden gelegen, die zweite Station der DTM 2021 und die erste in Deutschland. Beide Rennen am Samstag und Sonntag (Start jeweils um 13:30 Uhr) werden in Deutschland in SAT.1 live übertragen.