Flörsch: Damit hat sie in der DTM noch zu kämpfen
Sophia Flörsch
Sophia Flörsch wollte gar nichts beschönigen. Natürlich habe sie sich mehr erhofft, gab sie nach dem DTM-Auftakt in Monza zu. Denn der lief sportlich bescheiden.
Platz 16 in beiden Rennen bei 19 Fahrern, dazu unübersehbare Schwierigkeiten, die als Rookie zu einem Debüt dazugehören: Die 20-Jährige wird sich noch in Geduld üben müssen.
Immerhin: Der Wohlfühlfaktor steigt. «Es wird. Ich werde langsam, aber sicher eins mit dem Auto», sagte die Abt-Pilotin SPEEDWEEK.com. Was für das zweite Rennwochenende auf dem Lausitzring hoffen lässt. Denn sie sagt auch: «Ich glaube, dass ich seit Monza noch einmal einen Schritt in die richtige Richtung gemacht habe.»
Die Krux, die bei ihr dazukommt, ist das Doppelprogramm aus DTM und Sportwagen-WM WEC, der Wechsel also von einem Auto mit viel Aerodynamik wie dem LMP2-Boliden in das GT3-Auto der DTM mit wenig Aero. Das «Zurückgewöhnen» an den jeweiligen Fahrstil, und das so schnell wie möglich bei nur wenig Trainingszeit, ist eine Herausforderung.
«Ich glaube, je öfter ich das mache, desto leichter wird es mir fallen. Aber der GT3 ist immer noch sehr neu für mich und generell der Fahrstil ist sehr neu für mich, auch wenn ich ein paar Testtage hatte», sagte sie und betonte: «Ich glaube, das wird noch ein bisschen dauern. Aber ich bin ganz guter Dinge.»
Auch den jahrelang gelernten Fahrstil muss sie anpassen. In der DTM fährt sie mit den GT3-Autos jede Kurve sehr viel mehr im V-Style, stoppt sehr viel mehr ab und konzentriert sich auf den Kurvenausgang. «Das ist mir anfangs nicht so leicht gefallen, weil ich das Auto tendenziell überfahren habe, genauso wie mit dem ABS.»
Die Bremshilfe ist für sie gar keine. «Man muss sich daran erst gewöhnen, wenn man die ganzen Jahre 'schön gebremst' hat. Wenn man jetzt ein ABS hat, das eigentlich helfen soll, das aber alles schwerer macht, ist das nicht so cool.»
Was ihr in die Karten spielt: die intensive und detaillierte Arbeit. Analysiert werden ihre Leistungen fraglos genug, was genug Möglichkeiten für eine ansteigende Lernkurve bietet.
«Positiv ist generell, wie viele Meetings man mit Ingenieuren hat und wie detailliert alles analysiert wird. Wie lang die Meetings teilweise sind. Das hat man in der Formel 3 und WEC auch, aber nicht so extrem», sagte Flörsch, die in den vergangenen Wochen eine gefragte Frau war. Was auch negativ sein kann: «Weil es auch ein bisschen viel ist manchmal, was so passiert. Aber ich denke, das legt sich auch wieder. Daran muss ich mich erst gewöhnen.»