Mysteriöse Sprit-Affäre in der DTM: So geht es weiter
Vincent Abril
Die DTM 2021 hat ihren ersten Skandal. Und der wird die Serie wohl noch ein wenig beschäftigen, denn es bleibt mysteriös. Die Sportkommissare hatten am Freitag nach einer fast siebenstündigen Marathon-Verhandlung – traurige Bestmarke in der DTM – entschieden: Vincent Abril vom Haupt Racing wird nachträglich vom Auftakt in Monza ausgeschlossen. Seine Punkte? Werden gestrichen.
«Der Grund für den Ausschluss war, dass eine nach dem Qualifying 1 entnommene Benzinprobe aus dem #5 Mercedes-Benz AMG GT3 nicht der für den Saisonauftakt in Monza hinterlegten Referenzprobe des an die Teams ausgegebenen Kraftstoffs entsprach», hieß es in der Mitteilung.
HRT-Geschäftsführer Ulrich Fritz betont weiterhin, dass es für das Team ein Rätsel ist, wie der Verstoß passieren konnte. In der Verhandlung hatte er die Möglichkeit genannt, dass der Sprit kontaminiert gewesen sein könnte.
«Wir können uns das bis heute nicht erklären», sagte er bei Sat.1. «Ich kann ausschließen, dass das Team absichtlich etwas manipuliert hat, um Performance-Vorteil zu erreichen.»
Man bekomme den Sprit von einem großen Lkw, «beide Autos werden aus einer Anlage gefüllt», so Fritz.
Aber: Für das Qualifying wurde die Probe nur vom Auto von Abril genommen, nicht vom Boliden von Maximilian Götz nicht genommen.
«Das ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen», so Fritz. Die logische Konsequenz: die Berufung, die HRT am Freitag bereits angekündigt hatte.
Und nun? Wie geht es rein rechtlich weiter?
«Jetzt haben wir 96 Stunden Zeit, tatsächlich Berufung einzulegen. Und dann haben wir innerhalb von einer Woche die Gelegenheit, die Berufung zu begründen. Und dann wird es eine Verhandlung geben.» Wann die dann sein wird, ist komplett offen. Solange hat die DTM weiterhin ein schwebendes Verfahren. In die Gesamtwertung wird bis zu einem endgültigen Urteil der Abril-Ausschluss mit eingerechnet.