Sophia Flörsch in der DTM: Das sagt der Abt-Teamchef
Sophia Flörsch
Sophia Flörsch zahlt in der DTM als Rookie wie erwartet Lehrgeld. Auf dem Lausitzring zuletzt schied sie im ersten Rennen wegen eines technischen Problems aus und wurde im zweiten Lauf 15. In den Ergebnissen spiegeln sich Fortschritte daher kaum wider.
Flörsch sagt allerdings: «Ich habe den Abstand minimiert, damit kann ich zufrieden sein. Die Umstellung ist nicht ganz so leicht, aber es wird langsam, auch vom Fahrstil her.» Sie fühlt sich also wohler. Mit «Abstand minimiert» meint sie den Rückstand auf die Topzeit im Qualifying.
In Monza fuhr sie der Musik an der Spitze um 1,5 Sekunden hinterher, in der Lausitz waren es 0,7 Sekunden.
Wie sieht ihr Abt-Teamchef die Entwicklung?
«Wir sind ziemlich zufrieden mit ihrer Performance», sagte Thomas Biermaier vor dem dritten DTM-Rennwochenende in Zolder: «Ja, sie hat noch keine Punkte geholt, aber sie macht einen guten Job. Es war nicht einfach, in die DTM zu kommen, weil sie in der Vergangenheit noch nicht oft GT-Autos gefahren ist», sagte er.
Dass die Umstellung nicht einfach ist, auch angesichts des ständigen Wechsels zwischen der DTM und ihrem zweiten Programm in der WEC, hat auch Flörsch oft betont.
«Wir müssen das klare Ziel zusammenbekommen. Dafür brauchen wir ein sauberes Rennwochenenden, keine Unfälle, ein gutes Qualifying, Verbesserungen Schritt für Schritt. Auf dem Lausitzring haben wir schon eine gute Performance gesehen, sie war nur sieben Zehntelsekunden zurück», betonte Biermaier.
Er nimmt Flörsch allerdings auch in die Pflicht. «Sie muss hart arbeiten, da können wir uns noch verbessern, noch mehr arbeiten, noch mehr machen, noch mehr mit Daten, mit Vergleichen zu Kelvin und Mike», forderte Biermaier.
Mit van der Linde und Rockenfeller hat Flörsch starke Teamkollegen, einen GT-Experten, der nach vier Rennen die Gesamtwertung anführt, sowie einen alten DTM-Hasen. «Es ist eine gute Kombination, sie kann viel lernen. Wir müssen uns Schritt für Schritt verbessern», sagte Biermaier. Und kündigte an: «Sie wird ihre Punkte holen.»
Ein Faktor bei ihrer Entwicklung ist auch Renningenieurin Laura Müller. Auch da läuft es immer besser, wie Flörsch auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com verriet.
«Ingenieur und Fahrer benötigen eine gewisse Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen. Es wird immer besser. Ein guter Draht ist wichtig, und dass man den anderen respektiert und dass man Spaß hat, zusammen zu arbeiten. Der Ingenieur ist immerhin die Person, mit der man die Saison über die meiste Zeit verbringt. Sie ist eine der wichtigsten Personen, weil sie viel entscheidet und auf mich hören muss.»