Brillante Badewanne: Der BMW M6 GT3 kann es noch
Marco Wittmann
Marco Wittmann war ehrlich: Das Team Walkenhorst hatte «null Erwartungen» vor dem dritten DTM-Rennwochenende in Zolder. Denn der Traditionskurs in Belgien ist eine Strecke, die dem BMW M6 GT3 eigentlich nicht liegt.
Außerdem ist es bislang sowieso eine sportlich schwierige Saison gewesen. Ordentlich mit Punkte-Resultaten, aber schwierig.
«Unsere Erwartungen waren eher gering, weil wir nicht dachten, mit dem M6 eine wirklich gute Chance zu haben, da er in seinem letzten Jahr ist», sagte der 31-Jährige nach seinem ersten DTM-Sieg nach fast zwei Jahren.
Ein Sieg also in einem Auslaufmodell, denn der BMW M6 GT3 wird nach der Saison aussortiert – er macht Platz für den neuen M4 GT3, mit dem Teams wie Walkenhorst dann 2022 um Siege und Titel kämpfen sollen. Wittmann gibt zu, dass er nicht so früh in der Saison mit einem Sieg gerechnet hätte.
Doch der katapultiert Wittmann mit 67 Punkten in den DTM-Titelkampf, er ist schon Gesamtvierter. An der Spitze bleibt weiterhin Kelvin van der Linde (Abt-Audi), der als Achter vier Punkte sammelte und bei 101 Zählern steht. Erster Verfolger ist Lawson, der nun 80 Punkte hat. Götz ist mit 72 Zählern Dritter.
Was bedeutet das jetzt für Wittmann und den Titelkampf? Ist der Knoten geplatzt? Kann er an alte Erfolge anknüpfen? Da kommt wieder der M6 ins Spiel.
Denn die «Badewanne», wie der Bolide liebevoll genannt wird, hat sein Potenzial in Hochgeschwindigkeits-Kurven, dafür aber Nachteile in technischen Bereichen.
Wittmann hofft, dass man möglicherweise in Spielberg und in Assen nachlegen kann. Ob das für den Titelkampf reicht? Immerhin: Zolder macht Hoffnung, denn hieß hieß es im Vorfeld ja auch, dass der BMW Probleme habe.
«Ich hoffe natürlich, dass es so weitergeht», sagte Wittmann: «Auf manchen Strecken ist er immer noch schnell. Wenn wir das Momentum halten können, wäre das schön. Aber wir müssen weiter hart arbeiten.»